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Tom Sykes (3.): Wüste Beschimpfungen nach Gratulation

Von Ivo Schützbach
In diesem Moment war das Rennen für Sykes gelaufen: Davies (7) und Rea (1) überholen ihn

In diesem Moment war das Rennen für Sykes gelaufen: Davies (7) und Rea (1) überholen ihn

«Mein Rückstand war zu groß, um attackieren zu können», gab Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes nach seinem dritten Platz im ersten Rennen der Superbike-WM auf dem Lausitzring zu.

«Wette 10 Euro auf mich und mach 100 draus», meinte Tom Sykes nach seiner 42. Pole-Position zu mir. Gut, dass ich seinem Rat als zurückhaltender Schwabe nicht folgte – der Verlust wäre schmerzhaft gewesen.

Sykes hatte gegen Chaz Davies (Ducati) und seinen Kawasaki-Teamkollegen Jonathan Rea im Samstag-Rennen keine Chance. Bereits in der zweiten Runde wurde er von seinen härtesten WM-Widersachern überrumpelt, im Ziel fehlten ihm gute drei Sekunden zum Sieg.

«Die Pole-Position war der leichte Teil, das Motorrad hat gut und konstant funktioniert», erzählte Sykes nach seinem dritten Platz. «Ich kam noch nicht einmal an das Limit des Bikes, an zwei Stellen war ich weit davon entfernt. Das war’s dann aber auch schon. Im Rennen hatte ich einen guten Start, auch meine Rundenzeiten waren gut. Aber Ducati hat verglichen mit dem Training etwas gefunden. Wir haben uns als Einzige für den weichen Hinterreifen entschieden, die Beschleunigung aus den Kurven hinaus war nicht so gut, wie ich mir das gewünscht hätte. Was soll ich sagen – ich konnte nichts aus der Pole-Position machen. Chaz und Jonathan fahren stark, schaut euch nur die Rundenzeiten an. Wir waren viel schneller als letztes Jahr – die Top-3 haben einen Riesenvorsprung auf den Rest des Feldes.»

«Wenn wir über Überholmanöver reden, war es kein interessantes Rennen», räumte der Engländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ein. «Aber der Druck auf Davies war immens – er ging gut damit um. Am Sonntag müssen wir darauf antworten.»

War eure spezielle Reifenwahl ein Vor- oder Nachteil? «Schwierig zu sagen», grübelte Sykes. «Beides. Was die Rundenzeiten betrifft, ein Nachteil. Dafür hat der Reifen hervorragend funktioniert. Ich gab auch erst auf, als ich die karierte Flagge sah. Jonathan kämpfte mit Einschränkungen, Chaz hatte sechs Runden vor Ende dafür noch etwas in der Hinterhand. Während des Tests und der Trainings war ich immer zum Ende der Lebensdauer des Reifens stark. Das war auch im Rennen so, aber der Rückstand war zu groß. Mein Paket war gut, in der Mitte des Rennens verlor ich aber zu viel Zeit.»

Dies gesagt, platzte Sieger Chaz Davies ins Gespräch und gratulierte Sykes zu seinem 32. Geburtstag. «Dank dir Kumpel», entgegnete der Engländer in seiner typisch schelmisch-polternden Art. Und fügte grinsend hinzu: «Du Bastard – Wichser. Schenk mir lieber den Rennsieg, als zu gratulieren. Ivo, das kannst du so schreiben, dann haben die Leute etwas Spaß!»

Sykes büßte in der Gesamtwertung weitere vier Punkte auf Leader Rea ein und liegt nun bereits 63 zurück. Sein Vorsprung auf den dritten Davies schrumpfte um neun auf immer noch erkleckliche 47 Punkte.

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