Markus Reiterberger kann es noch: Bester BMW-Fahrer!
Markus Reiterberger auf dem Lausitzring
Reit kann wieder lachen, Reiti ist wieder der Alte. So unbedarft, fröhlich und motiviert, wie er 2016 in die Weltmeisterschaft kam, ist er heute wieder. Keine Spur mehr von dem niedergeschlagenen und an sich zweifelnden Jungen, der bei Althea BMW beinahe zugrunde gegangen ist.
Markus Reiterberger bewies Rückgrat, zog nach den ersten drei WM-Events 2017 den Stecker bei Althea und kehrte in die IDM zurück – wo er seither von Sieg zu Sieg eilt.
Nach dem Qualifying am Freitag findet sich der Bayer in der Zeitenliste auf Rang 7, nur 0,870 sec hinter Leader Tom Sykes (Kawasaki) und 0,5 sowie 1,4 sec vor den Althea-BMW-Piloten Jordi Torres und seinem Nachfolger Raffaele De Rosa. Er hat sich damit direkt für Superpole 2 qualifiziert und hat Hochkaräter wie die ehemaligen Vizeweltmeister Eugene Laverty und Marco Melandri direkt vor der Nase.
Markus, siebter Platz im Trockenen passt für dich?
Wir überlegten uns vor dem ersten Training eine Taktik, wir haben ein gutes Wetterradar. Wir vermuteten, dass es im zweiten Training regnen wird, deshalb versuchte ich von Anfang an eine gute Zeit zu fahren – was mir auch gelungen ist. Sogar auf den harten Reifen war ich immer schnell unterwegs, immer Fünfter. Zum Schluss haben wir dann einen weichen Reifen reingebaut, ich schaffte aber nur eine Runde. Deshalb blieb es bei der 1:37,9 min, was aber okay ist.
Fürs zweite Training haben wir ein bisschen was geändert. Das Moped ist schnell und stark, aber noch zu unsensibel. Wegen der Vibrationen vorne und hinten ist eine Unruhe drin. Daran haben wir im zweiten Training gearbeitet und ein paar Lösungsansätze gefunden. Beseitigt haben wir es leider noch nicht.
Du hast dich für den Einsatz der Öhlins-Gabel entschieden?
Wir hatten am Donnerstag ein intensives Meeting und uns darauf geeinigt. Wir wollen der Lösung eine Chance geben, wir haben ja immer noch den Vergleich mit dem IDM-Bike.
Du bist schneller als die anderen zwei BMW-Fahrer – das ist fein fürs Ego?
Das ist auf alle Fälle gut. Ich möchte an diesem Wochenende beste BMW sein, war mir vor dem Wochenende aber nicht sicher. Seit der Trennung von Althea hatte ich eine schwierige Zeit, in der IDM fahre ich alles in Grund und Boden. Das heißt aber nicht, dass es deswegen in der WM auch klappt. Das ist ein anderes Motorrad, die Voraussetzungen sind anders, deshalb war ich skeptisch. Jetzt bin ich zuversichtlicher.
Du bist eine halbe Sekunde schneller als Torres und liegst 1,425 sec vor deinem Nachfolger De Rosa. Das sollte dem Team Althea zu denken geben?
Ich hoffe es, das ist mein Ziel. Ich bin ja nicht hier, um nur mitzufahren. Wir wollen beweisen, dass die schlechten Ergebnisse von damals nicht von nichts kamen. Jetzt habe ich ein super-geiles Team und ein geiles Motorradl.
Für den Schnellschuss, den wir gemacht haben, sind wir gut dabei. Um das Motorrad aber richtig schnell zu trimmen, dazu braucht es mehr Zeit. Wir machen aus unseren Möglichkeiten das Beste.
Wie konkurrenzfähig bist du, falls es am Samstag regnet?
In Assen hatte ich in der IDM einen super Regentest, ich hoffe, dass wir das auf das WM-Motorrad auf dem Lausitzring übertragen können. Aber das ist immer sauschwierig.
Aus irgendwelchen Gründen hat man auf dem Lausitzring im Regen null Grip. Das ist seltsam: Im Trockenen haben wir so viel Grip, dass die weichen Reifen kaputt gehen. Im Nassen ist es glatt wie auf Eis. Das war hier schon immer so.