Gigi Dall’Igna (Ducati): «4-Zylinder wird uns helfen»
Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna
Gigi Dall’Igna als General Manager Ducati Corse zieht beim Hersteller aus Bologna die Fäden, wenn es um Racing geht. Unter seine Regie wurde die MotoGP-Maschine wieder siegfähig, Andrea Dovizioso gewann dieses Jahr schon drei Rennen und ist hinter Marc Márquez (Repsol Honda) WM-Zweiter.
In der Superbike-WM ist Ducati-Werksfahrer Chaz Davies seit 2015 der einzige ernsthafte Gegner der Kawasaki-Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes. Vor dem deutschen WM-Event am kommenden Wochenende auf dem Lausitzring liegt der Waliser allerdings bereits 115 Punkte hinter der Spitze.
SPEEDWEEK.com setzte sich mit dem ziegenbärtigen Dall’Igna zum Vier-Augen-Gespräch zusammen.
Gigi, dass Ducati in der MotoGP-Klasse wieder gewinnt: Wirkt sich das positiv oder negativ auf euer Engagement in der Superbike-WM aus?
Das macht keinen Unterschied, wir wollen in beiden Meisterschaften bleiben. Es gibt keinen Plan, unseren Einsatz in der einen oder anderen Meisterschaft zu reduzieren.
Du hast immer gesagt, dass Moto3 für Ducati interessant wird, wenn ihr in MotoGP gewinnt – dieses Jahr habt ihr mehrfach gewonnen.
Wir werden sehen, was im letzten Saisondrittel passiert. Wenn wir unser MotoGP-Bike genügend verbessert haben, wird der nächste Schritt der Einstieg in die Moto3-WM sein.
Warum dann nicht auch eine 300er-Straßenmaschine bauen?
Warum nicht? Das kann passieren.
Ab 2019 setzt ihr die neue V4-Maschine in der Superbike-WM ein. Ist ein Vierzylinder notwendig, damit ihr nach 2011 endlich wieder Weltmeister werdet?
Es wird sicher sehr dabei helfen.
Der Level der Ducati heute ist den Besten aber sehr nahe.
Hältst du das revolutionäre Chassis-Konzept der Panigale, mit dem Motor als tragendem Element, immer noch für den richtigen Weg im Rennsport?
Warum nicht? Es hat Vor- und Nachteile. Du musst die Stärken ausbauen und die Schwächen reduzieren, wie immer im Rennsport.
Wir sind mit der Performance der Panigale zufrieden, was das Chassis und den Motor anbelangt. Aber klar, um damit die Meisterschaft zu gewinnen, müssen wir uns in beiden Bereichen verbessern. Das Motorrad ist heute leichter zu handhaben.
Wie viel MotoGP-DNA werden wir im V4-Superbike sehen?
Was die Philosophie betrifft, kommen einige der Ideen aus MotoGP. Die Motorräder werden aber trotzdem sehr unterschiedlich sein. Motor und Chassis sind anders, es ist nicht einfach, alle unsere MotoGP-Ideen in dieser Maschine unterzubringen.