Leon Camier (MV Agusta): «Das pisst mich an»
Jonathan Rea und Leon Camier (v.l.) – Camier würde den Weltmeister gerne auf seiner MV Agusta sehen
Die Werkspiloten von Kawasaki und Ducati dominieren die Superbike-WM, aber auch bei den anderen Herstellern sind fahrerische Großkaliber im Einsatz. Einer, der in der Öffentlichkeit unterschätzten Piloten, ist Leon Camier. Bei MV Agusta hat der Engländer nicht annähernd dieselben Möglichkeiten, wie ein Jonathan Rea (Kawasaki) oder Chaz Davies (Ducati).
«Bei ihnen funktioniert alles besser – so einfach ist das», meinte Camier im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es pisst mich an, dass alle darüber reden, dass das die schnellsten Fahrer sind. Ich würde gerne einen von ihnen auf meinem Motorrad sehen. Sie gewinnen Rennen – setzt sie auf mein Bike, und wir schauen was passiert. Dann hätte ich eine Referenz, wo ich stehe. Ich habe eine recht genaue Vorstellung, wie die Sache ausgehen würde.»
Camier belegt trotz vier Ausfällen – ein Sturz, drei Defekte – den achten WM-Rang und konnte zweimal in die Top-5 fahren!
Aus Budgetgründen verzichtete sein Team auf den Lausitzring-Test, dennoch scheiterte der Brite im ersten Rennen im Kampf um Platz 4 nur um 0,5 sec an Ducati-Star Marco Melandri. «Ich kann das ganze Wochenende keinen Probestart machen, meinen ersten Start mache ich normal im Rennen. Eine neue Kupplung bekomme ich an den meisten Rennwochenenden erst für das Rennen», erklärte Camier ein weiteres Defizit. «Wenn das Motorrad funktioniert, dann funktioniert es. Der schwierige Teil ist, das Bike so weit zu bringen. Du musst alle Teile so zusammenfügen, dass sie perfekt funktionieren, und das jedes Mal.»
Für 2018 steht Camier unter anderen bei Red Bull Honda auf der Liste, auch MV Agusta möchte mit ihm weitermachen.