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Gescheiterte MotoGP-Fahrer hoffen auf Superbike-WM

Von Ivo Schützbach
Loris Baz und Yonny Hernandez verlieren ihren Grand-Prix-Teamplatz, sie hören sich deshalb in der Superbike-WM um. Doch dort sind die besten Plätze auch belegt.

Das MotoGP-Team Reale Seguros Avintia Ducati tauscht für 2018 gleich beide Fahrer Loris Baz und Héctor Barbera aus, sie müssen Tito Rabat und Xavier Siméon Platz machen. Der Franzose und der Spanier fanden für nächste Saison ebenso wenig einen MotoGP-Platz wie Aprilia-Werksfahrer Sam Lowes, der durch Scott Redding ersetzt wird.

Während Lowes in der Moto2-WM im Team CarXpert Tom Lüthi ersetzen wird und Barbera in der gleichen Klasse bei Pons unterkommt, hofft Baz auf eine Rückkehr in die Superbike-WM. Der Franzose fuhr von 2012 bis 2014 für das Kawasaki-Werksteam. In die seriennahe Meisterschaft will auch Yonny Hernandez wechseln, der seinen Moto2-Platz bi AGR verloren hat.

Doch in der SBK sind die besten Plätze längst vergeben. Im Kawasaki-Werksteam haben Jonathan Rea und Tom Sykes einen Vertrag bis Ende 2018, gleich verhält es sich im Ducati-Werksteam mit Chaz Davies und Marco Melandri. Yamaha hat die Verträge mit Alex Lowes und Michael van der Mark verlängert.

Bei Red Bull Honda deutet alles darauf hin, dass es mit Stefan Bradl weitergeht, für den zweiten Platz steht Leon Camier oben auf der Wunschliste.

Bei Milwaukee Aprilia hat Eugene Laverty einen gültigen Vertrag für 2018, Aprilia-Zögling Lorenzo Savadori hat Chancen, dass er bleiben kann. Entscheidet sich Teamchef Shaun Muir gegen den Italiener, könnte dieser ins Aprilia-Team IodaRacing transferiert werden.

Das Althea-Team hat noch nicht entschieden, ob und wie es 2018 weitergeht. Bleibt die Truppe von Genesio Bevilacqua BMW treu, will der Keramik-Industrielle mit Jordi Torres weitermachen. Der zweite Platz ist offen.

MV Agusta will von einem auf zwei Bikes aufstocken. Verlässt Camier das Team zu Red Bull Honda, muss ein Spitzenfahrer gesucht werden. Der Amerikaner Patrick Jacobsen, jetzt für MV Agusta Reparto Corse in der Supersport-WM unterwegs, hat gute Chancen, ins Superbike-Team aufzusteigen.

Kawasaki Puccetti fährt mit dem Türken Toprak Razgatlioglu und wird bis 6. September entscheiden, ob Leon Haslam als Nummer 1 kommt. Bleibt der Engländer in der Britischen Meisterschaft, ist Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli der nächste Fahrer auf der Liste von Teamchef Manuel Puccetti.

Barni Ducati will von einem auf zwei Motorräder aufstocken, dafür sind aber zirka 800.000 Euro mehr Budget notwendig als für einen Fahrer. Javier Forés soll bleiben, um den zweiten Platz bewirbt sich Yonny Hernandez. Der Kolumbianer fuhr nach fünf Jahren in der MotoGP-Klasse dieses Jahr wieder Moto2, kam mit der kleinen 600er aber nicht mehr zurecht und wurde im AGR-Team nach neun Rennen entlassen. Sein Vorteil: Er hat eine stattliche Mitgift im Gepäck.

Das GoEleven-Team von Gianni Ramello plant ein zweites Motorrad einzusetzen. Ob es mit Kawasaki weitergeht ist unklar, am liebsten würde GoEleven das offizielle Suzuki-Team werden. Roman Ramos, der seit drei Jahren für GoEleven Superbike fährt, soll bleiben.

Loris Baz hat erfolgversprechende Möglichkeiten bei Milwaukee Aprilia, Ioda Aprilia, MV Agusta und Althea BMW, er steht aber bei keinem Team oben auf der Wunschliste.

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