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Dank Synergien: MV Agusta 2018 mit zwei Superbikes?

Von Ivo Schützbach
Die Pläne gibt es schon lange, nächstes Jahr werden sie laut MV Agusta-Teameigentümer Andrea Quadranti Wirklichkeit: Erstmals sollen in der Superbike-WM zwei F4RR mitfahren.

Im November 2015 übernahm der Italiener Andrea Quadranti von MV Agusta das Werksteam. Obwohl es seither in privater Hand ist und vom Werk kaum Unterstützung erhält, firmiert es weiterhin unter MV Agusta Reparto Corse. Das ist gut fürs Marketing und verleiht dem Team einen offiziellen Herstelleranstrich.

MV Agusta hat seit Juli 2017 mit dem Russen Timur Sardov einen neuen Investor. Er erwarb über seine Firma Black Ocean Group und deren Investmentfonds «Comsar Invest» eine Beteiligung an MV Agusta, die gegen 50 Prozent gehen dürfte. Sardov und seine Black Ocean Group verdienen ihr Geld mit Öl- und Gasförderung und -vermarktung in Russland und Osteuropa. Weiterhin hat aber Giovanni Castiglioni über seine Firma GC Holding die Mehrheit bei MV Agusta. Im Zuge des neues Deals wurde der 25-Prozent-Anteil von Mercedes AMG zurückbezahlt.

Wie Teamchef Andrea Quadranti im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com verriet, will ihm MV Agusta zukünftig mehr helfen.

Andrea, dein Pilot Leon Camier ist einer der Fahrer, die bei Red Bull Honda für 2018 auf der Liste stehen. Wie gehst du vor, wenn sie ihm ein lukratives Angebot unterbreiten?

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Auch nicht, wer statt ihm auf dem Motorrad sitzen könnte – viele kommen da nicht in Frage.

Ich bespreche mit MV Agusta, was sie für nächstes Jahr für Vorstellungen und Wünsche haben, ich verhandle mit einigen Sponsoren. Schön wäre, wenn ich zwei Superbikes und eine Supersport-Maschine einsetzen könnte.

Den größten Teil des Budgets musst nach wie vor du stemmen?

Ja. Auch die Entwicklung betreiben wir.

Möchte sich MV Agusta wieder mehr einbringen, haben sie die Möglichkeiten dazu?

Sie möchten mehr Synergien schaffen, der Rennsport ist auch für die neuen Investoren wichtig. Sie wollen wissen, was von unseren Entwicklungen zum Serienprodukt passen könnte. Dafür braucht es mehr Kommunikation.

Die neuen Investoren haben bereits einige Kontakte für Sponsorenverhandlungen auf den Tisch gebracht. Das ist die Hilfe von ihrer Seite, die wir bekommen sollen. Dafür sollen wir mehr entwickeln.

Mit den neuen technischen Regeln macht es Sinn, dass wir zwei Motorräder haben. Vielleicht stehen wir mit den neuen Regeln besser da.

Wenn du 2018 mit zwei statt einem Superbike-Fahrer antrittst: Wie viel Budget brauchst du dann mehr?

Ungefähr 50 Prozent.

Wie viel Geld muss ein Hauptsponsor bringen, damit er prominent auf eurer Verkleidung steht?

Für zwei Superbikes und eine Supersport-Maschine brauche ich vernünftigerweise mindestens vier Millionen Euro Budget.

Ich weiß nicht, wie viel Geld die anderen Teams ausgeben. Wenn du aber selber Entwicklung betreibst, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Saison mit zwei Superbikes um weniger als drei Millionen Euro geht.

Wenn wir uns über einen Hauptsponsor unterhalten, sprechen wir von mindestens einer Million Euro.

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