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Stefan Bradl (Honda): «Ein erstes gutes Anzeichen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl ist froh, dass er mit Takumi Takahashi einen schnellen neuen Teamgefährten bekommt. «Denn das lässt hoffen, dass wir für 2018 Unterstützung aus Japan erhalten.»

Stefan Bradl (27) reiste heute für einen Castrol-Promotion-Event für Honda Motor Europe nach Barcelona, wo er auch Gespräche mit seinem Chef Robert Watherston (Head of Motorsport bei HME) und Teammanager Marco Chini führen wird.

Die Neuigkeit, das Red Bull Honda-Team werde bei den Rennen in Portimao (16./17.9.) und Jerez (21./22.10.) durch den japanischen Superbike-Helden Takumi Takahashi verstärkt, kam für Stefan Bradl nicht überraschend. «Das hat sich in den letzten Wochen schon abgezeichnet. Im Team ist darüber gesprochen worden», stellte der Superbike-WM-14. fest.

In der «All Japan Superbike Championship» 2017 ist die neue Honda CBR1000RR SP2 Fireblade sichtlich konkurrenzfähiger als in der Superbike-WM. Takahashi hat schon zwei Rennen in Japan gewonnen; er liegt in der Tabelle nur fünf Punkte hinter Nakasuga auf Yamaha.

In der Superbike-WM hat Stefan Bradl mit 67 Punkten bereits mehr als 100 Punkte auf das Yamaha-Duo Alex Lowes (169 Punkte) und Michael van der Mark (135) eingebüßt.

Stefan Bradl hat einen Ableger der Takahashi-Honda im Juli in Suzuka/Japan für den 8h-Endurance-WM-Lauf getestet. «Beim ersten Hochschalten in den dritten Gang in der Boxengasse wusste ich, dass dieses Bike technisch auf einem anderen Level ist. Das beginnt beim Dashboard, das ich aus der MotoGP von LCR-Honda kenne, setzt sich bei der Marelli-Elektronik fort und endete bei der bessere Sitzposition», stellte er damals fest.

Nach dem Tod von Nicky Hayden fuhr Stefan Bradl bei zwei Rennen ohne Teamkollege, in Donington und Misano, in Laguna Seca stand ihm Jake Gagne zur Seite, auf dem Lausitzring Davide Giugliano.

Für Portimao und Jerez verstärkt der 27-jährige Takumi Takahashi das Red Bull Honda-Aufgebot.

Stefan, mit Takahashi wirst du erstmals seit dem Unfall von Nicky Hayden wieder einen starken Teamkollegen haben. Das ist das Beste, was dir passieren kann?

Ja, ich finde, das ist eine gute Lösung. Die beste Lösung wäre natürlich, wenn Nicky noch am Leben wäre...

Takahashi hat sehr gute Erfahrungen mit dem 8h-Motorrad und mit dem Superbike aus der Japanischen Meisterschaft. Ich hoffe, dass wir auf seinen Aussagen aufbauen können.

Ich weiß, dass Honda-Techniker Makoto Nagayama, der in meiner LCR-Zeit bei uns in der Box war, mit Takahashi nach Portimao kommt, das ist für mich ein gutes Zeichen, ich kenne ihn ganz gut, wir haben einen guten Draht zueinander.

Es ist ein erstes gutes Anzeichen, dass Unterstützung aus Japan kommt. Ich muss bis Portimao noch rausfinden, welche Konfiguration in der Japanischen Meisterschaft gefahren wird. Mein Spezi Nagayama kann mir da sicher Auskunft geben und Details verraten. Ich habe mich schon beim Suzuka-Test mit ihm unterhalten.

Ich kann mit vorstellen, dass Takahashi an unserem WM-Superbike einiges zu bemängeln haben wird. Danach werden wir sehen, welche Konsequenzen das haben wird. Ich gehe davon aus, dass Takahashi in Japan im MuSASHI RT HARC-PRO-Honda-Team mit Magneti-Marelli-Elektronik fährt – wie es in Suzuka der Fall war. Ich bin gespannt, was er zur Cosworth-ECU sagt.

Du warst in Suzuka vom Endurance-Bike beeindruckt, obwohl es in der Langstreckenversion zirka 20 PS weniger hat?

In Japan haben sie mit der neuen Fireblade insgesamt ein besseres Paket geschnürt. Die Motorensteuerung von Marelli macht in diesem Konzept natürlich einiges aus. Die Abstimmung des Motors, die Fahrbarkeit, da spreche ich vom Gangwechsel, vom Ansprechverhalten, von der Leistungsentfaltung, das fällt alles unter den Begriff Fahrbarkeit. Wenn das alles problemloser funktioniert, wenn du nicht bei jedem Reindrücken eines Gangs Angst haben musst, dass das Hinterrad wieder durchdreht, dann verlierst du Zeit und du kannst keine richtiges Vertrauen zum Motorrad im Grenzbereich aufbauen.

Das sind lauter Sachen, die einfach verbessert gehören. Und es ist ja keine Neuigkeit, dass wir mit unserem aktuellen Paket mindestens 1,5 Sekunden pro Runde zu langsam sind.

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