James Toseland: «Die Werke müssen auch wollen»
James Toseland fordert von den Herstellern mehr Engagement
Im zweiten Lauf in Sepang 2016 gewann mit Nicky Hayden (Honda) der letzte nicht Kawasaki- oder Ducati-Pilot. Damit einher geht eine Dominanz der stärksten Piloten dieser Fabrikate: Jonathan Rea (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati). Die daraus resultierende Monotonie auf dem Siegerpodest ist ermüdend.
Während die Dorna versucht, durch ein seriennäheres Reglement vor allem die Kosten zu senken, liegen die Ursachen der sportlichen Eintönigkeit nach Meinung von James Toseland tiefer. «Um wieder dahin zu kommen, dass fünf, sechs Burschen auf mehr als zwei Motorräder siegfähig sind, muss man Werke haben, die auch etwas erreichen wollen», sagte der 36-Jährige bei Bikesportnews. «Ich bin der Meinung es ist Problem, dass die Hersteller zwar viel Geld in die Entwicklung der Bikes investierten, diese aber nicht in ausreichender Stückzahl verkaufen konnten.»
Dass der Erfolg mit dem Maß an Engagement einher geht, sieht man am Beispiel der aktuell dominierenden Werke. «Kawasaki hat in den vergangenen Jahren erstaunlich viel für die Superbike-WM getan», sagte JT. «Und Ducati war schon immer ein Champion in dieser Serie. Aber die anderen Hersteller...»
Toseland war selbst einmal Opfer eines werksseitigen Rückzugs – was sich am Ende aber als Glücksfall für den Briten herausstellte. «Ich kann mich noch gut daran erinnern, als sich Honda wegen der Einheitsreifen von Pirelli aus der Superbike-WM zurückzog – sie hatten starke Beziehungen zu Michelin», erinnerte sich Toseland zurück an seinen ersten WM-Titel 2004. «Ich hatte Glück, dass mich mein Honda-Team aus dem Vertrag entließ und ich zum Ducati-Werksteam wechseln konnte. Das war das erste Mal, dass sich ein Hersteller aus verschiedenen Gründen aus der Superbike-WM zurückzog. Dann brach 2008 der Markt zusammen.»