Portimão, Superpole: Rea dominiert, Aprilia stark
Nach seinem schweren Sturz im dritten Training wurde Tom Sykes von den Rennärzten für unfit erklärt, somit fehlte der Brite in der heutigen Superpole. Nachdem der Kawasaki-Pilot zuletzt viermal in Folge die Superpole gewann, wollte er in Portimão eigentlich den Pole-Rekord von Troy Corser einstellen, der 43x von der Pole-Position startete.
Der Weg war somit frei zu einer ungefährdeten Pole-Position für WM-Leader Jonathan Rea, der zuvor bereits jede Session an diesem Rennwochenende dominiert hatte. Der Kawasaki-Star verpasste in 1:41,430 min den aktuellen Streckenrekord von Sykes aus 2013 (1:41,360 min) nur knapp.
Überraschend komplettieren die Milwaukee Aprilia-Piloten Eugene Laverty und Lorenzo Savadori die erste Startreihe – mit 0,8 sec Rückstand wurden sie aber von Rea deklassiert.
Für Yamaha fuhr Alex Lowes auf Startplatz 4 die beste Startposition heraus, die beste Ducati stellte Marco Melandri auf Platz 5. Lausitzring-Doppelsieger Chaz Davies kam nach einem Sturz nur auf die elfte Position.
Eine feine Superpole fuhr Honda-Ass Stefan Bradl auf Platz 8. Dem Zahlinger fehlte in 1:42,870 min nur 0,5 sec auf Startplatz 3!
Pech hatte Leon Camier, der nach starken Trainingszeiten in der Superpole mit einem Defekt an seiner MV Agusta machtlos war und nur als Elfter in das erste Rennen starten muss.
So lief die Superpole:
Superpole 1
In der ersten Superpole-Session hofften vor allem Jordi Torres und Raffaele De Rosa als 11. und 12. der Freitag-Trainings, mindestens einer der beiden einzigen BMW S1000RR in die entscheidende Superpole 2 hieven zu können. Berechtigte Hoffnungen machte sich aber auch Leandro Mercado (Aprilia), Roman Ramos (Kawasaki) und Xavi Fores (Ducati).
In der SP1 wird auf den Einsatz eines Qualifyer-Reifen verzichtet, der darf erst in der SP2 verwendet werden. Die beiden schnellsten Teilnehmer im SP1 ergänzen dann die Top-10 der Trainings im SP2.
Den ersten Run schneller Runden entschied der Argentinier Mercado in 1:43,752 min für sich – am Freitag hatte der Ioda-Aprilia-Pilot nur eine 1:44,592 min zu Stande gebracht. Mit nur 58/1000 sec Rückstand reihte sich Torres auf Platz 2 ein, gefolgt von Xavi Fores (Ducati), Ramos, De Rosa und Anthony West (Kawasaki). Takumi Takahashi im Red Bull Honda-Team lag mit 2,7 sec Rückstand auf Platz 10.
Torres nahm den finalen Versuch als erster in Angriff, scheiterte aber in seiner ersten Runde. Die Spitze übernahm nun Fores in 1:43,700 min. Im zweiten Umlauf brachte der BMW-Pilot dann aber eine starke Zeit von 1:43,191 min ins Ziel und zog so gemeinsam mit seinem spanischen Landsmann weiter in die Superpole 2.
Die Startplätze ab Position 13: Mercado, De Rosa, Ramos, Riccardo Russo (Kawasaki), Anthony West (Kawasaki), Ayrton Badovini (Kawasaski) Allessandro Andreozzi (Yamaha), Takumi Takahashi (Honda) und Ondrej Jezek (Kawasaki).
Superpole 2
Zwölf Piloten machten die Pole-Position unter sich aus, klarer Favorit war Jonathan Rea, der im zweiten Training in 1:42,621 min die bisher schnellste Runde des Wochenendes fuhr.
Und der Kawasaki-Pilot legte in 1:42,385 min sofort eine starke Messlatte auf, in seinem Windschatten war aber Eugene Laverty (Aprilia) nur 43/1000 sec langsamer. Dann folgte Chaz Davies (Ducati), Torres, Lorenzo Savadori (Aprilia), Fores und Alex Lowes (Yamaha). Stefan Bradl stellte seine Honda nach der ersten fliegenden Runde auf Platz 9, rutschte dann aber um eine Position zurück.
Erst in den letzten fünf Minuten wurde der Qualifyer-Reifen montiert, der noch einmal eine zu einer Sekunde schnellere Zeit ermöglichen soll.
Im ersten Sektor bereits um 0,2 sec vorn, steigerte sich WM-Leader Rea auf 0,6 sec im zweiten und 0,8 sec im dritten Sektor. Auf dem Zielstrich machte der 30-Jährige in 1:41,430 min die Sekunde komplett. Das war die Pole – und zwar mit fast 0,8 sec Vorsprung auf Laverty und 0,9 sec auf Savadori (Aprilia).
Alex Lowes (Yamaha), Marco Melandri (Ducati) und Jordi Torres (BMW) bilden die zweite Startreihe.
Die weiteren Positionen: Michael van der Mark, Stefan Bradl, Chaz Davies, Xavi Fores, Leon Camier, Tom Sykes (der nicht teilnahm).