Ärzte fürchten um Tom Sykes: Ihm droht Startverbot
Sykes’ Kawasaki ging in einem Feuerball auf
Tom Sykes hat sich mehrere Handknochen gebrochen
Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes ist im dritten Training der Superbike-WM in Portimão vor neun Tagen haarsträubend gestürzt. Die ZX-10RR des Engländers ging in einem Feuerball auf, Sykes kam nach einem heftigen Highsider mit Brüchen in der linken Hand vergleichsweise glimpflich davon.
Am 17. September wurde Sykes in der «Clínica Mi Tres Torres» in Barcelona von Jordi Font Segura und Enric Domínguez operiert. Dabei wurde entdeckt, dass er sich den vierten und fünften Finger sowie das Handgelenk gebrochen hat. Somit war eine Rennteilnahme des 32-Jährigen in Portugal unmöglich. Der Eingriff dauerte zwei Stunden, der fünfte Finger wurde mit einer Metallplatte fixiert.
Sykes Widersacher im Kampf um WM-Rang 2, Ducati-Werksfahrer Chaz Davies, wurde im ersten Rennen Zweiter und stürzte im zweiten Lauf. Die 20 Punkte reichten dem Waliser, um den Rückstand gegenüber Sykes auf 15 Punkte zu reduzieren.
Ob Sykes die Rennen am kommenden Wochenende in Magny-Cours bestreiten kann, ist unklar. «Das wird erst kurz vor dem Rennwochenende entschieden», ist bei Kawasaki zu hören. Sykes braucht erst die Freigabe des Rennarztes, nachdem er in Portimao für unfit erklärt wurde.
Die behandelnden Ärzte fürchten, dass der Rennstart nicht nur die Genesung von Sykes’ Hand behindern könnte, sondern schließen auch weitere Beschädigungen nicht aus.
Sykes ist hart im Nehmen, er wollte sogar die Rennen in Portimao fahren. Der Rennarzt zog ihn aber aus dem Verkehr, weil er Schmerzmittel erhielt, die auf den ganzen Körper wirkten. «Wenn man mir das vorher gesagt hätte, hätte ich abgelehnt», sagte der Kawasaki-Pilot zu SPEEDWEEK.com. «Man hätte die Hand mit einer Spritze lokal betäuben können.»
Muss Sykes tatsächlich auf Magny-Cours verzichten, dann wird ihn Davies aller Voraussicht nach im Gesamtstand überholen.
2016 sicherte sich Sykes WM-Rang 2 erst in der letzten Runde des letzten Rennens in Doha, als ihn Teamkollege Jonathan Rea vorbeiwinkte.
Rea hat sechs Rennen vor Saisonende 120 Punkte Vorsprung auf Sykes. Gewinnt der Nordire Lauf 1 in Magny-Cours, dann ist er zum dritten Mal in Folge Weltmeister.
