Jonathan Rea grübelt: Warum ist er so überlegen?
Jonathan Rea kann sich schon am Samstag erneut zum Weltmeister krönen
Mit 1:37,489 min sicherte sich WM-Leader Jonathan Rea im zweiten Training von Magny-Cours die Bestzeit mit 0,439 sec Vorsprung auf Yamaha-Pilot Michael van der Mark. Zum Vergleich: Die schnellste Rennrunde 2016 von Tom Sykes lag bei 1:37,864 min.
«Wir schnüren gerade unser Paket für das Wochenende. Das Bike arbeitet sehr, sehr gut. Ich muss nur verstehen, wie alle Reifenoptionen funktionieren, die Pirelli hier geliefert hat. Das werden wir am Samstag erledigen. Am Morgen war ich auf dem harten Hinterreifen unterwegs, mit dem ich bereits sehr schnell war. Als am Nachmittag die Temperaturen stiegen, veränderte sich das Verhalten unserer Maschine. Ich fühle mich aber gut über längere Distanzen und auch für eine schnelle Runde. Die Reifen, die sich für dieses Wochenende geliefert haben, sind sehr gut. Wir werden sehen, wie das Wetter am Samstag aussieht. Ob es den ganzen Tag regnet oder nur mal ein Schauer kommt. Was auch immer passiert, wir müssen bereit sein. Am Samstag habe ich die erste Chance, den Titel zu holen. Das ist aufregend», freute sich Rea.
Die Gesamtwertung der Superbike-WM führt Rea mit 120 Punkten Vorsprung auf seinen Kawasaki-Kollegen Tom Sykes an. In den letzten sechs Rennen sind noch 150 Punkte zu vergeben. Gewinnt Rea den ersten Lauf in Magny-Cours, hat er mindestens 125 Punkte Vorsprung, wäre damit uneinholbar und zum dritten Mal in Folge Champion. «Ich sehe das locker. Es ist nicht meine einzige Chance, um den Titel zu gewinnen. Sechs Rennen liegen nun noch vor uns. Ich befinde mich in einer sehr guten Position, da wir einen sehr guten Start in die Saison erlebten und sehr konstant waren. Ich bin entspannt und gleichzeitig erfreut über die Chance», versichert Rea.
Wie gut bist du auf ein Regenrennen vorbereitet? «Mein Set-up für Regen ist sehr gut. Ich muss abwarten. Die Bedingungen sind immer anders, was Einfluss auf die Richtungswechsel und auf der Bremse. Hier fährst du nicht lange auf der linken Reifenflanke, deshalb ist die erste Linkskurve mit Vorsicht zu genießen. Es ist wichtig, daran zu denken. Wenn es nass ist, liegt die Herausforderung nicht beim Speed, sondern darin, auf dem Bike sitzen zu bleiben. Ich bin mir sicher, dass wir auch dann um einen Podestplatz kämpfen können», versichert der Kawasaki-Pilot.
Warum bist du so überlegen? «Ich weiß es nicht. Mein Crew-Chief versteht, warum ich so schnell bin, ich nicht. Jetzt fahre ich besser als die gesamte Saison. Zu Beginn des Jahres habe ich so viel Arbeit investiert. In den letzten Rennen konnte ich mich entspannen. Trotzdem war ich noch schneller. Ich weiß nicht warum. Kawasaki arbeitete intensiv für dieses Jahr. 2016 war meine schwierigste Saison, denn das Bike war neu und musste während der Saison entwickelt werden. Wir erlebten einige Probleme. Aber im Winter lief es schon wieder sehr gut. Ich fühle mich nun auf dem Bike zuhause. Wir wissen genau, was für mich funktioniert. Ich kann auf dem Bike tun, was ich will. Die Jungs von Showa und die Ingenieure aus Japan wissen genau, wie sie mir das richtige Gefühl auf dem Bike geben. Ich habe ein unglaubliches Team um mich», schwärmte Rea in den höchsten Tönen.