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SBK-Legende Carl Fogarty: «Rea besser als Crutchlow»

Von Gordon Ritchie
Cal Crutchlow und Jonathan Rea fuhren 2012 beim Misano-GP gegeneinander

Cal Crutchlow und Jonathan Rea fuhren 2012 beim Misano-GP gegeneinander

Bereits 2018 könnte Jonathan Rea seinen Landsmann Carl Fogarty als erfolgreichsten Superbike-Piloten aller Zeiten ablösen. Was soll den Kawasaki-Star dann noch an der seriennahen Motorradweltmeisterschaft reizen?

Es ist eine Frage, die Insider, Beobachter und Rennsport-Fans gleichermaßen bewegt: Wie würde sich Jonathan Rea als der Dominator der Superbike-WM der vergangenen drei Jahre in der Prototypen-Serie schlagen? Denn mit drei Titeln in Folge scheint der Kawasaki-Pilot in der seriennahen Motorradweltmeisterschaft keine ebenbürtige Gegner zu haben, die Laufsiege gelingen fast zu einfach.

Und so wirklich glaubt kaum jemand, dass die für 2018 kommende Balance-Regel Kawasaki und insbesondere Jonathan Rea nachhaltig einbremsen wird.

So entstand jüngst das Gerücht, Rea würde in Verhandlung mit Suzuki für einen Wechsel in die MotoGP stehen. Doch das entpuppte sich als Ente, denn der 30-Jährige hat einen bis einschließlich 2018 laufenden Vertrag mit Kawasaki für die Superbike-WM.

In einer ähnlichen Situation wie Rea befand sich einst auch Carl Fogarty, mit vier WM-Titel und 59 Laufsiege aktuell noch der erfolgreichste Superbike-Pilot aller Zeiten. Der polarisierende Brite bereute nach seinem abrupten Karriereende (er krachte auf Phillip Island dem Österreicher Robert Ulm ins Heck und stürzte schwer), dass er den Wechsel in die Prototypen-Serie nicht vollzogen hat.

«Ich hatte ein Angebot von einem privaten Yamaha-Team und sprach auch mit Garry Taylor von Lucky Strike Suzuki. Die Sache mit Kenny Roberts war 1996 und 1997 die wahrscheinlichste Variante, aber es ist halt nicht passiert», erinnert sich Foggy. «Damals war das nicht so wichtig, weil die Superbike-WM einen hohen Stellenwert hatte. Zurückblickend bedaure ich schon, dass ich nicht ein paar Jahre auf einer Marlboro Yamaha hatte.»

Zwischen 1990 und 1994 absolvierte Fogarty aber vereinzelte GP-Einsätze, Platz 4 in Donington Park 1994 mit einer kurzfristig aufgebauten Cagiva sein bestes Finish. Das Podium hatte er nur verpasst, weil ihm das Benzin ausging. «Ich wäre sicher auch in der 500er-Serie erfolgreich gewesen und hätte Rennen gewonnen», ist der 52-Jährige überzeugt. «Ob es auch für einen WM-Titel gereicht hätte, weiß ich nicht. Es wäre vermessen zu behaupten, ich hätte Doohan besiegen können. Aber es ist nicht so gekommen und damit muss ich heute leben.»

Und Fogarty sieht ein konkurrenzfähiges MotoGP-Bike auch für Rea als unrealistisch. «MotoGP wird für ihn schwierig. Aber Johnny ist jetzt 30 Jahre alt – für einen Wechsel wäre das noch nicht zu alt», sagte Foggy zu SPEEDWEEK.com. «Könnte er für mindestens zwei Jahre ein Werksmotorrad von Honda, Ducati oder Yamaha bekommen, dann soll er zugreifen! Er ist der beste britische Fahrer. Ich bin ein Fan von Cal Crutchlow, von dem viele meinen, er wäre der Beste. Cal erfüllt viele Vorraussetzungen, Johnny aber alle. Für mich ist Johnny der aktuell beste Brite. Dass er Superbike-WM fährt, ist dabei unerheblich.»

«Zurzeit sehe ich aber kein Paket für Johnny in der MotoGP. Es muss ein Werksmotorrad sein, sonst ist es sinnlos. Nur für achte und neunte Plätze und etwas Geld zu kämpfen ist uninteressant. Für manche mag es toll sein, wenn sie ein paar Jahre in der MotoGP fahren – prima, sollen sie es doch tun,viel Glück dabei. Für mich käme das aber nicht in Frage.»

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