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E-Superbikes: Unvermeidbare Zukunft oder Spinnerei?

Kolumne von Ivo Schützbach
«Ich sehe das nicht in naher Zukunft», meint Sport-Direktor Gregorio Lavilla zu Superbike-Rennen mit Elektro-Motorrädern. «Aber wenn die Industrie das haben möchte, dann werden wir das in Betracht ziehen.»

WM-Promoter Dorna wird 2019 den «Moto-e World Cup» installieren. Es sollen insgesamt sechs Rennen mit Elektro-Motorrädern im Rahmen der europäischen MotoGP-Events bestritten werden. Vorläufig ist ein Marken-Cup geplant, ein exklusiver Hersteller soll 18 Fahrer ausrüsten.

Beim Grand Prix in Austin kreuzte die kalifornische Firma «Lightning Motorcycles» Ende April 2017 auf Einladung der Dorna mit einem Transporter auf und ließ den siebenfachen MotoGP-Sieger und heutigen Funktionär Loris Capirossi einen Test auf der LS-218 unternehmen.

Beim amerikanischen Superbike-WM-Event im Juli in Laguna Seca spulte SBK Sporting Director Gregorio Lavilla, als Rennfahrer in der Superbike-WM 14 Mal auf dem Podest, zahlreiche Runden ab.

Der Motorrad-Weltverband FIM hat 2013 schon einmal eine E-Bike-Serie veranstaltet, aber diese erwies sich als Flop, denn es gab nicht genügend Teams und Bikes und zu wenige Veranstalter.

Sind die heutigen E-Bikes auf einem Level, dass man damit vernünftig Rennen fahren kann, fragte SPEEDWEEK.com Lavilla.

«Rennen fahren kann man auch mit einem Roller», schmunzelte der Spanier. «Ich weiß nicht, wie viel Entwicklung in die Maschine einfloss, die ich gefahren bin. Ich weiß auch nicht, ob es von den heutigen etablierten Motorradherstellern einen gibt, der an einem solchen Projekt arbeitet. Wenn dieses Bike verbessert wird, dann kann man damit perfekt Rennen fahren. Die Leistung wird aber nicht dieselbe sein, wie von den heutigen Motorrädern. Das hängt mit der Kapazität der Batterie zusammen – sie begrenzt die Power und Reichweite. Wenn uns die Industrie eines Tages sagt, dass das die Richtung ist, die wir einschlagen müssen, dann werden wir das in Betracht ziehen. Ich sehe das aber nicht in naher Zukunft.»

In der Superbike- und MotoGP-WM geht es auch in den kommenden Jahren mit Verbrennungsmotoren weiter. Langfristig wird sich die Generation der E-Bikes aber nicht aufhalten lassen. Im Fahrradgeschäft ist schon heute jedes vierte Modell ein E-Bike und die Formel E findet bei den Automobilherstellern immer mehr Zuspruch. Aktuell sind Renault, Audi, Jaguar, Mahindra und Citroen werksseitig vertreten, für kommende Saison hat sich BMW angekündigt, 2019 kommen Mercedes und Porsche dazu.

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