Chaz Davies (Ducati): «Kawa-Dominanz ist gebrochen»
Chaz Davies hatte den Speed, um auf Phillip Island Rennen zu gewinnen
Die Superbike-WM 2018 ist die letzte Saison der Panigale R, ab 2019 tritt Ducati mit dem neuen V4-Superbike in der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft an. Doch beim Saisonauftakt auf Phillip Island wirkte das V2-Bike nicht wie ein Motorrad kurz vor der Rente: Mit dem Doppelsieg stürmte Werkspilot Marco Melandri direkt an die WM-Spitze, Chaz Davies ergänzte einen dritten Rang im ersten Lauf hinzu – und einen vermeidbaren Sturz in Führung liegend im zweiten Rennen! Ein weiteres Ducati-Podium gelang Barni-Pilot Javier Fores als Dritter am Sonntag
«Mein Speed war ziemlich gut», fasste der Waliser zusammen. «Ich hätte hier eigentlich beide Rennen gewinnen können. Im ersten Lauf war es einfach seltsam, wie sich der Hinterreifen verhalten hatte, ganz anders als die ganzen Tage zuvor. Heute hatte ich dann wieder das gewohnte Feeling mit dem Hinterreifen und war stark unterwegs. Nach dem Boxenstopp glaubte ich noch, dass ich den Sieg einfahren kann.»
Weshalb passierte dein Sturz? War es einfach nur Pech oder hast du zu viel riskiert?
Mit einem neuen Reifen habe ich vorher nie so stark attackiert, der Reifen war wirklich komplett neu. In keinem Training oder Superpole habe ich einen Reifen von 0 auf 100 Prozent derart strapaziert. Vielleicht war es ein halbes Prozent zu viel, ich war in der Kurve aber auch etwas spät dran. Letztendlich ist es egal – es war ein Fehler.
Wenn du das Rennwochenende Revue passieren lässt, war es ein normales Meeting oder einfach nur typisch für Phillip Island?
Phillip Island ist immer speziell, die Jungs an der Spitze werden wir aber wohl die gesamte Saison vorne sehen. Vielleicht gibt es ein paar kleine besondere Wochenende, die Aprilias, Camier oder Fores werden wir wohl regelmäßig vorne mitmischen sehen.
Ducati holte durch Melandri, Fores und dich selbst vier von sechs möglichen Podestplätzen, Kawasaki nur zwei. Ist die Vorherrschaft der Grünen schon gebrochen?
Es ist noch zu früh für Prognosen. Auf der Piste macht es aber schon den Eindruck, als die Kawasakis mehr zu kämpfen haben als noch letzte Saison. Sie machen Fehler, verlieren Traktion und solche Dinge konnte ich erkennen. Sie sind nicht mehr außerirdisch, auch nicht Johnny.