Fair oder unfair? Dorna rechtfertigt Drehzahl-Regel
Gregorio Lavilla ist von der Richtigkeit des Drehzahlreglement überzeugt
Auch wenn Phillip Island nicht die aussagekräftigste Rennstrecke zur Einschätzung der Kräfteverhältnisse ist, sahen wir beim Saisonauftakt Ende Februar zum ersten Mal die für die Superbike-WM 2018 neu eingeführte Drehzahlregel. Für jeden Hersteller wurde ein individuelles Limit vorgeben, das alle drei Rennen um 250/min rauf oder runter verändert werden kann – je nachdem wie erfolgreich.
Die erste sichtbare Auswirkung: Erstmals seit Carlos Checa 2012 konnte mit Marco Melandri ein Ducati-Pilot auf der australischen Piste die Siege einfahren.
Natürlich wurden sofort Stimmen laut, die im neuen Reglement eine Bevorzugung von Ducati sehen. Dem widerspricht Dorna-Manager Gregorio Lavilla vehement. «Das Drehzahllimit wurde eingeführt, um unfaire Situatinen zu vermeiden, nicht sie zu schaffen», versicherte der Spanier, der selbst bis 2009 aktiv an der Superbike-WM teilnahm. «Wir wollten damit die bestmögliche Ausgeglichenheit in der Superbike-WM erreichen. Es ist das erste Jahr und wir müssen beobachten, wie sich die Regel bewährt.»
«Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Eingriff von Anfang an richtig lagen», sagte der 44-jährige Lavilla weiter. «Hoffentlich müssen wir über die Saison nicht zu häufig regelnd eingreifen, aber wenn wir es müssen, dann geschieht das nach definierten und unparteiischen Methoden. Das ist kein Sport für den Einzelnen, es gibt eine Reihe beeinflussender Faktoren. Wir müssen alle Teilnehmer im Blick haben, damit die Meisterschaft offener und ausgeglichener ist. Wir möchten eine Superbike-WM mit extrem spannenden Rennen haben, in der neue und private Teams um den Titel kämpfen können.»