Neue Superbike-Regeln: Das Ende der Werksteams?
Den von den Teams betriebenen Aufwand ist auch im Paddock ersichtlich
Ab 2018 werden erfolgreiche Hersteller in der Superbike-WM durch die Vorgabe der erlaubten Drehzahl eingebremst, dadurch sollen die verschiedenen Konzepte der einzelnen Hersteller und auch die Performance des Serienmodells harmonisiert werden. Ist ein Hersteller zu erfolgreich oder zu schlecht, bekommt er 250/min weniger oder mehr zugesprochen. Das bezieht sich jeweils auf alle Motorräder eines Herstellers im Feld.
Auch die Einführung weiterer Kostendeckel soll das Feld näher zusammenrücken lassen. Gab es bisher Kostendeckel für Bremsen, Federelemente (auch die Vordergabel) und Elektronik, kommt ab 2018 ein Kostenlimit von 12.000 Euro für die Schwinge hinzu. Kit-Teile der japanischen Hersteller kosten aber durchaus 20.000 Euro und mehr!
Und ab 2019 wird durch die Einführung einer Einheitselektronik auch die verdeckte Subvention durch das Werk wirksam unterbunden.
Unter dem neuen Reglement werden sich nun alle Hersteller die Frage stellen, wieso man sich werksseitig in der Superbike-WM engagieren soll. Wozu Millionen in ein Werksteam und Subventionen in die technische Entwicklung und Kit-Teile investieren, wenn man im Erfolgsfall durch das Reglement eingebremst wird?
«Die Superbike-WM entwickelt sich zu einer Team-Weltmeisterschaft und weg von den Werken», sagte Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna gegenüber Corsedimoto. «Ducati hat viel Ressourcen in die Superbike-WM investiert, jetzt werden wir unsere Strategie überdenken müssen. Aber ich kann die Regeln nachvollziehen, denn ohne Werksteams werden die Rennen wahrscheinlich ausgeglichener. Im Moment ist es nicht wirklich spannend.»
Bei BMW wird man sich durch die Entwicklung in der Superbike-WM bestätigt fühlen. Die Bayern haben bereits seit 2014 ein Kundensport-Programm aufgelegt und bieten für jeden käufliches Material an. Ein Schritt, dem andere Hersteller nun folgen könnten.