Ist GoEleven Kawasaki ein Opfer der Dorna-Regeln?
Roman Ramos sucht auch nach Fehlern bei sich selbst
Kein anderes privates Team der Superbike-WM hat in seiner Zusammensetzung die Konstanz von GoEleven Kawasaki. Seit 2015 fährt die etablierte Truppe (es firmierte bereits unter Sterilgarda Ducati) die seriennahe Motorrad-Weltmeisterschaft mit dem Spanier Roman Ramos. Stetiges und nachhaltiges Wachstum ist der Mannschaft um Teammanager Dennis Sacchetti wichtiger, als kurzfristige Highlights zu setzen.
Und das erfolgreich: Kämpfte Ramos im ersten Jahr um 15. Plätze , waren Punkte 2016 bereits selbstverständlich. 2017 brauste der 27-Jährige mehrfach in den Top-10 ins Ziel.
Und 2018? Platz 11 im zweiten Rennen auf Phillip Island markiert das beste Rennfinish, zuletzt auf dem Chang International Circuit sprangen nur die Plätze 14 und 13 heraus – dabei sollte das Drehzahllimit Kundenmotorräder näher an die Werksbike heranbringen.
«Das Level der Superbike-WM ist unglaublich hoch. Ein Unterschied von 0,2 sec reicht mitunter schon aus, um ein paar Plätze weiter vorne zu liegen – oder hinten», grübelte Sacchetti nach Thailand. «Beide Rennen waren extrem umkämpft, alle fuhren an ihren Limits. Man konnte ungewöhnlich viele kleine Fehler bei den Fahrern sehen. Für unser Team ist es wichtig, ein optimales Set-up zu finden, damit wir zu jeder Zeit konkurrenzfähig sein kann.»
Stimmen im Fahrerlager besagen, dass der Einfluss des Fahrers am Ergebnis durch das aktuelle Superbike-Reglement einen größeren Stellenwert bekommen hat. «Der Freitag hat gut begonnen, aber dann haben wir es nicht geschafft, uns zu verbessern», meinte Ramos selbstkritisch. «Im ersten Rennen habe ich gemerkt, dass wir denselben Speed wie unsere Gegner haben. Ich war absolut am Limit, konnte aber um die Positionen kämpfen. In den letzten 5 Runden fehlte mir aber etwas, um mich in meiner Gruppe durchzusetzen.»
Platz 13 im zweiten Rennen war beeinflusst von einem Zwischenfall mit Markenkollege Leandro Mercado (Orelac Kawasaki). «In Kurve 5 haben wir uns berührt und ich musste eine sehr weite Linie fahren», berichtete Ramos. «Beim Versuch, weiter nach vorne zu kommen, habe ich viele Fehler gemacht.»