Jonathan Rea (1.): «Der beste Sieg dieser Saison»
WM-Leader Jonathan Rea
Durch seine beiden Siege in Imola zog Kawasaki-Ass Jonathan Rea nun mit Superbike-Legende Carl Fogarty gleich. Beide erreichten 59 Laufsiege. Obwohl Rea am Samstag beteuerte, im Rennen am Sonntag von Startplatz 9 aus kaum eine Chance gegen Ducati-Pilot Chaz Davies auf der Pole zu haben, siegte er auch im zweiten Lauf überlegen.
Von Startplatz 9 aus klebte Rea bereits nach vier Runden am Hinterrad des Führenden Davies. In den letzten fünf Runden zog der Kawasaki-Star nach mehreren erfolglosen Attacken von Davies davon.
Am Ende preschte Rea 4,019 sec vor Davies über die Ziellinie. «Ich war nicht zuversichtlich, weil ich viel über die erste Runde nachdachte. Aus der dritten Reihe zu starten, ist nicht optimal. Ich wollte einen besseren Start als Tom [Sykes] hinlegen und nach innen ziehen, aber Tom startete viel besser als ich. Darum musste ich mich hinter ihm einreihen. Es ging alles sehr schnell, darum verlor ich in der ersten Kurve sogar Plätze. Ich konnte dann aber einige Fahrer schnappen. Die Manöver waren eng und aggressiv, aber die veränderte Startreihenfolge macht eine Fahrweise wie diese nötig. Als ich dann hinter Chaz lag, war er nicht so weit weg. Es war nur etwas mehr als eine Sekunde. Ich sah, dass er große Probleme damit hatte, die Maschine zu stoppen. Er machte viele Fehler und war am Kurveneingang oft zu schnell, wodurch er am Kurvenausgang nicht so stark war. Ich blieb entspannt und analysierte, wo ich ihn überholen kann. Ich versuchte es drei oder vier Mal, aber er war entschlossen, immer zurückzuschlagen. Doch beim letzten Manöver war es Zeit für mich, zwei wirklich schnelle Runden zu fahren und mich abzusetzen. Ab diesem Zeitpunkt kontrollierte ich das Rennen. Es war der bisher beste Sieg dieser Saison, weil ich von Startplatz 9 kam», schwärmte der WM-Leader.
«Körperlich war es gar nicht so anstrengend, denn die Maschine war für mich recht einfach zu fahren. Doch meine Sicht war manchmal recht eingeschränkt, weil viele Insekten auf meinem Visier klebten. Das Rennen lief insgesamt wirklich gut. Wir nahmen nur eine kleine Änderung an der Balance der Maschine vor, damit mir die Front mehr Stabilität beim Anbremsen bietet. Diese Veränderung war perfekt», freute sich Rea.
«Als ich hinter Davies lag, konnte ich mich körperlich entspannen. Trotzdem fuhren wir noch recht schnelle Zeiten. Normalerweise plane ich meine Flucht für die letzten fünf Runden, aber diesmal wollte ich mich früher absetzen, um das Rennen dann zu kontrollieren. Aber auch in den letzten Runden sah ich auf meiner Boxentafel, dass der Vorsprung wächst.» Rea liegt als WM-Führender nun 47 Punkte vor Davies.