Sieger Jonathan Rea: «Das war menschliches Versagen»
Jonathan Rea feierte seinen 61. Sieg
Weltmeister Jonathan Rea dominiert das Rennwochenende in Kalifornien nach Belieben, nur in der Superpole musste er sich mit Rang 3 zufrieden geben – weil in der letzten Minute nach einem Sturz von Loris Baz unter gelben Flaggen keine Zeitverbesserung möglich war.
Im ersten Lauf presste sich der Nordire noch vor der ersten Kurve an Teamkollege Tom Sykes vorbei, der von Startplatz 2 losgebraust war. Die ersten sechs Runden folgte Rea brav Polesetter Chaz Davies (Aruba Ducati), bis sich dieser vor der Bergab-Kurve Corkscrew verbremste und damit die Führung herschenkte.
Im Ziel lag Rea nach 25 Runden beinahe 3 sec vor Davies und feierte seinen 61. Sieg – mit jedem weiteren baut er seine Bestmarke aus. Die Führung in der Weltmeisterschaft erhöhte der dreifache Champion gegenüber dem Zweiten Davies auf 70 Punkte.
«Chaz’ Pace war gut, ich hatte nicht viel mehr in der Hinterhand», erzählte Rea SPEEDWEEK.com in den USA. «Als er den Fehler machte musste ich vorbeigehen, ich wollte meinen Rhythmus fahren. So konnte ich Zehntel- für Zehntelsekunde meine Führung ausbauen. Leicht war das nicht – viel schwerer als erwartet. Am Freitag lag ich deutlich vor dem Feld, am Samstag schloss Chaz beinahe zu mir auf. Dass er bei diesen Temperaturen in Runde 3 eine 1:23,0 min fahren konnte, ist erstaunlich. Das ist Rundenrekord, da dachte ich mir, dass es einen Kampf mit ihm gibt. Ducati probierte den breiten Reifen zum Arbeiten zu bringen, das gelang ihnen aber nicht. Also setzten sie auf den weichen Reifen. Ich wusste, dass er zu Rennbeginn sehr schnell sein würde. Mein Ziel war, dran zu bleiben und abzuwarten. Mein Vorderreifen baute dann aber massiv ab, dieses Problem hatte ich das ganze Wochenende nicht. Die zehn Grad Celsius höhere Streckentemperatur im Rennen wirkte sich heftig aus.»
Rea leistete sich im Training am Freitag einen seltenen Sturz, er wertete diesen als Weckruf: «Ich bin schon das ganze Wochenende sehr stark und hatte so viel Vertrauen – der Crash war menschliches Versagen und eine höfliche Erinnerung, wo das Limit ist. Ich war ständig am Limit und spielte mit dem Motorrad. Dann wurde mir aufgezeigt, wo es genug ist.»