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Nur eine Bedingung: Bleibt Marco Melandri bei Ducati?

Von Gordon Ritchie
Marco Melandri will bei Ducati bleiben

Marco Melandri will bei Ducati bleiben

«Ich werde erst nach Misano einen Vertrag für 2019 unterschreiben», sagte Marco Melandri nach den freien Trainings der Superbike-WM in Laguna Seca. Nur Jonathan Rea war am Freitag schneller als der Ducati-Star.

0,354 sec Rückstand handelte sich Marco Melandri als Zweiter in den drei freien Trainings am Freitag auf Weltmeister Jonathan Rea und dessen Kawasaki ZX-10RR ein. Ein Sturz am Eingang der Corkscrew kostete den Italiener etwas Trainingszeit.

«Ich war nicht auf Ideallinie, geriet dann auf anderen Asphalt und mir rutschte das Vorderrad weg», erklärte Melandri. «Mit steigenden Temperaturen wurde es schwieriger, guten Grip am Vorderrad zu finden, ich probierte deshalb verschiedene Reifen. Ein paar Runden lang ist es okay, dann lässt der Reifen massiv nach. Ich fuhr zehn Runden am Stück und meine Pace ist nicht so schlecht – Jonathan Rea ist uns aber weit voraus. Okay, das Rennen ist am Samstag – jetzt brauche ich erst einmal eine gute Superpole.»

Alle Ducati-Fahrer haben dieses Jahr mit starken Leistungsschwankungen zu kämpfen. «Unser Motorrad ist sehr schwierig abzustimmen», räumte Melandri ein. «Viel hängt von der Strecke ab und ob unsere Getriebeübersetzung dazu passt. Donington war ganz schlecht für uns. In Laguna geht es, auch wenn wir in einigen Kurven große Schwierigkeiten haben. Oft ist es so, dass der Gang zu lang übersetzt ist und die Drehzahl dann zu niedrig ist. Wenn du keinen guten Kurveneingang fahren kannst, dann taugt auch der Kurvenausgang nichts.»

Die Fahrer müssen seit Jahren mit einer fixen Getriebeübersetzung die gesamte Saison bestreiten. Nachdem von 2017 auf 2018 die Drehzahlen mehrerer Motorräder kastriert wurden, Ducati verlor 800/min, passt die Gesamtübersetzung zu den einzelnen Gängen nicht mehr so gut wie bislang.

Sorgen die neuen Regeln für mehr Ausgeglichenheit? «Wenn du Johnny außen vor lässt, dann ja», unterstrich Melandri im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Johnny ist besser als alle anderen, weil sein Fahrstil perfekt für die Kawasaki ist. Alle anderen müssen aufholen. Wir haben mit unserem Zweizylinder zwar gleich viel Leistung wie die Vierzylinder, durch die Drehzahlreduzierung ging uns aber viel Drehmoment verloren. Wir müssen viel öfter schalten als die Vierzylinder. Wir haben dadurch große Probleme. Aber wenn es für die Meisterschaft besser ist, dann nehmen wir das in Kauf. Es ist wichtig, dass möglichst viele Hersteller um Siege kämpfen können.»

Melandri verhandelt für 2019 mit den Werksteams von Ducati und Yamaha. Wie weit bist du von einer Unterschrift entfernt? «Bislang habe ich nur Autogrammkarten unterschrieben», schmunzelte der Mann aus Ravenna. «Bis Misano muss ich mir im Klaren sein, in welche Richtung ich gehen will. Unterschreiben werde ich wohl erst nach Misano. Ich würde gerne bei Ducati bleiben, dann müssen sie sich aber sehr stark einbringen. Mit einem neuen Motorrad ist es nie einfach.»

Problematisch für den 22-fachen Laufsieger: Er darf die neue V4 erst fahren, wenn er unterschrieben hat.

Mit der neuen Maschine wird zwar seit Herbst 2017 getestet, doch erst Ende Juli kommt das Superbike in WM-Konfiguration zum Einsatz. Bislang wird mit einem Hybrid gefahren.

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