Bademeister Frankie Chili: «Früher war alles besser»
Tom Sykes (re.) bekam die Superpole-Trophäe von Frankie Chili
Frankie Chili, immer für ein Wort mit den Fans und ein Foto zu haben, gehörte in seiner aktiven Zeit zu den beliebtesten Superbike-Piloten. Heute treffen wird den inzwischen 54-jährigen Italiener nur noch selten auf der Rennstrecke, bei seinem Heimrennen in Misano ist er natürlich dabei.
«Der Organisator hat mich eingeladen und mich gebeten den Pokal für die Superpole zu überreichen», erzählte Chili SPEEDWEEK.com. «Ich arbeite in Misano am Strand, es sind nur vier Kilometer zur Strecke. Ich bin auch hier, um alten Freunden hallo zu sagen, aber es sind viele neue Gesichter im Fahrerlager.»
Du bist der Boss am Strand? «Nein, der Boss ist meine Frau», lachte Chili, der seine Rennfahrerkarriere 2006 beendete.
Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes eroberte auf dem Misano World Circuit seine 46. Pole und verbesserte seinen Rekord damit erneut.
«Ich folge noch der Superbike- und MotoGP-WM, aber es gefällt mir nicht, dass jetzt ein Superbike-Rennen am Samstag und eines am Sonntag ist», hielt Chili fest. «Ich bin zu alt, um mich an so etwas zu gewöhnen. Ich fuhr zu einer anderen Zeit. Damals war alles besser für mich – ich war jung und der Wirtschaft ging es gut. Danach wurde die wirtschaftliche Situation immer schlechter, die Menschen kaufen sich nur dann Motorräder, wenn sie Geld übrig haben.»
Frankie Chili war einer der großen Widersacher des viermaligen Weltmeisters Carl Fogarty, dessen Rekord mit 59 Laufsiegen in Brünn von Jonathan Rea überboten wurde, vor Misano hat der Nordire 62 auf dem Konto.
«Johnny fährt das Motorrad fantastisch», lobte Chili. «Er weiß sehr genau, wann er im Rennen pushen kann und wann er die Reifen schonen muss – er fährt sehr sehr gut.»
Hast du es für möglich gehalten, dass Fogartys Rekord jemals gebrochen wird? «Das ist so eine Sache», überlegte der WM-Vierte von 2000. «Marc Márquez ist noch sehr jung, wenn er noch viele Jahre auf diesem Level weiterfährt, dann kann er vielleicht den Rekord von Giacomo Agostini brechen – das kann man nie sagen. Ich schaue nicht nach Rekorden, ich genießen Tag für Tag.»