Aprilia-Geheimnis: Laverty bricht das Schweigen
Eugene Laverty in Misano
Zwei Aprilia an der Spitze der Zeitenliste haben wir in der Superbike-WM länger nicht gesehen. Sicher, das waren nur die freien Trainings am Freitag – aber für Aprilia und das Milwaukee-Team ist es Balsam auf die geschundene Seele.
Vor zwei Wochen eroberte Eugene Laverty in Laguna Seca mit Rang 3 den ersten Podestplatz seit September 2016. Auf einen Sieg wartet der Hersteller aus Noale seit Oktober 2015.
Es muss viel passieren, dass sich Milwaukee-Teamchef Shaun Muir doch noch dazu entscheidet, mit Aprilia 2019 weiter zu machen. Der Engländer verhandelt auch mit Ducati und BMW.
Am Freitag gaben sich die deshalb die Aprilia-Manager Romano Albesiano und Dario Raimondi bei Muir die Klinke in die Hand. Bessere Argumente als Bestzeiten gibt es nicht, um weiter zusammen zu arbeiten.
Lorenzo Savadori fuhr in 1:34,562 min überragende Bestzeit, Laverty landete mit 0,440 sec Rückstand auf Platz 2.
«Ich wusste, dass wir hier stärker als auf anderen Strecken sein würden», hielt Laverty im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Laguna Seca ist eine Aprilia-Strecke, Portimao auch. Hinter Misano stand ein Fragezeichen. Ich war schon mit gebrauchten Reifen schnell, als wir dann einen neuen Reifen einbauten, fuhr ich 1:35,0 min und dachte mir – wow, das war gut. Auch wenn wir durch den Regen das dritte Training verloren, sind wir bereit für das Rennen.»
Dass die Arilia jetzt konkurrenzfähig ist, geht nur auf die Abstimmung zurück? Ihr habt keine neuen Teile erhalten? «Ich mag keine neuen Teile», unterstrich Laverty. «Fahrer hoffen immer auf eine magische Änderung, aber die kommt so gut wie nie. Die Aprilia braucht Grip am Hinterrad, dann passen der Kurvenein- und ausgang und wir sind schnell. Wir haben auf konventionelle Art nach Grip gesucht, an diesem Motorrad funktioniert aber nichts konventionell. Das war schon vor fünf Jahren so, als ich für Aprilia fuhr.»
Bislang machte das Team ein großes Geheimnis daraus, wie der ersehnte zusätzliche Grip gefunden wurde. Jetzt brach Laverty das Schweigen: «Es war der Hinterrad-Dämpfer. Um genau zu sein, ist es eine Mischung aus der Federstärke und der Vorspannung. Jetzt verwenden wir eine sehr unkonventionelle Lösung – aber sie funktioniert!»