Größere, breitere Reifen: Was die Fahrer davon haben
Seit dieser Saison werden in der Superbike-WM anders dimensionierte Reifen eingesetzt. «Zum ersten Mal brachten wir auf Phillip Island den größeren Hinterreifen mit der Dimension 200/65», erklärte Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier SPEEDWEEK.com im Rahmen des Portimao-Tests. «Mehr Auflagefläche bedeutet, dass sich der Reifen nicht so stark aufheizt und dadurch länger hält. Der Reifen ist auch 10 mm höher. Damals entschied sich aber der Großteil der Teams, die Spezifikation von 2017 einzusetzen, welche die Dimension 200/60 hat.»
«Vergleichstests mit Alex Gramigni in Mugello bestärkten uns darin, dass die neue Reifengröße akzeptiert werden würde», so der Italiener weiter. «Wir brachten den neuen Hinterreifen nach Imola, wo ihn bereits mehr Fahrer einsetzten. Seit Rennen 2 in Donington Park ist diese Größe die beliebteste bei den Fahrern.»
Später brachte Pirelli auch einen neuen Vorderreifen in der Dimension 125/70, welcher inzwischen ebenfalls große Akzeptanz erfährt. «Wir haben die Teams dazu angehalten, heute mit diesem Vorderreifen zu fahren», sagte Barbier während des ersten von zwei Testtagen in Portugal. «Wir wollen die Aussagen von Misano auf dieser gänzlich anderen Strecke bestätigt wissen. Wir haben auch Hinterreifen mit einer anderen Karkasse dabei. So wollen wir herausfinden, in welche Richtung die zukünftige Entwicklung gehen soll.»
«Wir haben keine neuen Teile und konzentrieren uns deshalb auf die großen Reifen von Pirelli», erzählte Javier Fores aus dem Team Barni Ducati. «Für mich ist der größere Hinterreifen besser, weil ich damit in 45-Grad-Schräglage mehr Grip habe. Das hilft aber nicht nur uns, sondern allen. Das kann man hier gut an den Testzeiten sehen, meine Rundenzeit ist jetzt schon eine Sekunde schneller als letztes Jahr im Rennen. Es sind nur wenige wie Honda, welche den kleineren Reifen bevorzugen. Der größere Hinterreifen sorgt dafür, dass die Motorräder in der Beschleunigungsphase nicht mehr so wackeln.»