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Honda bleibt Ten Kate treu: Wieder nur Jahresvertrag

Von Ivo Schützbach
Honda Motor Europe wartet auf die Budgetfreigabe von Honda Japan für die Superbike-WM 2019. Erst wenn das geschieht, wird der Vertrag mit Partner Ten Kate Racing verlängert und der zweite Red-Bull-Fahrer verpflichtet.

Seit Jahren gibt es zwischen Honda Motor Europe und Ten Kate nur noch Jahresverträge, was jeweils zu Jahresmitte für Spekulationen bezüglich der Zukunft des Superbike-WM-Teams sorgt.

Ernsthaft in Gefahr war der Deal zwischen den langjährigen Partnern noch nie, es wird auch 2019 gemeinsam weitergehen. Zum einen wurden mit der neuen Fireblade 2018 endlich Fortschritte erzielt, Leon Camier verpasste als Vierter in Buriram nur knapp das Podest. Zum anderen fehlt es Honda an Alternativen. Kein anderes verfügbares Team könnte aus dem Stand auf dem Level von Ten Kate die Arbeit für Honda erledigen.

Weil die Superbike-WM für Honda vergleichsweise unwichtig ist, werden Pläne nicht wie bei Großprojekten für drei bis fünf Jahre im Voraus geschmiedet. Das ist auch dem Rotationsprinzip im japanischen Top-Management geschuldet: Alle zwei bis drei Jahre gibt es ein Stühlerücken, die Manager entscheiden nur für Zeiträume, in denen sie verantwortlich sind.

«Wenn du dich in dieser Meisterschaft gut schlagen willst, brauchst du Langzeitpläne», ist bei Honda zu hören. «Ich verstehe diese Strategie nicht.»

Seit Jahren werden Entscheidungen in Japan zu spät gefällt, es fehlt an Zeit zu reagieren und sich vorzubereiten. Zuletzt gipfelte diese Strategie darin, dass im Oktober 2016 die neue Honda CBR1000RR Fireblade SP2 vorgestellt wurde, das Superbike-WM-Team erhielt die Maschinen aber erst im Januar, das Versagen in der Weltmeisterschaft 2017 war vorprogrammiert.

Honda Motor Europe (HME) wird bei Entscheidungsfindungen oft lange im Dunkeln gelassen – jetzt wieder. Bis zum heutigen Tag gibt es kein aus Japan autorisiertes Budget, dabei laufen die Vorbereitungen für 2019 längst auf Hochtouren.

Ende Juni wurde die vertragliche Option auf Leon Camier gezogen, der Engländer fährt auch nächste Saison im Team Red Bull Honda. Wer an seiner Seite starten wird, ist unklar. Weil HME noch nicht weiß, wie viel Geld sie für den zweiten Fahrer zur Verfügung haben.

Speziell in der Nakamoto-Ära wurde offensichtlich, dass sich Honda Japan nicht um die Superbike-WM schert. Die jetzigen Manager zeigen zwar mehr Interesse, viele von ihnen sind aber Nakamoto-Zöglinge und in ihrer Meinung entsprechend geprägt.

«Niemand konfrontiert das Management in Japan mit der Superbike-WM, kein Journalist stellt Fragen, deshalb denken sie nicht an sie. Sie sehen keine Notwendigkeit, auf die Zustände zu reagieren», klagen europäische Honda-Mitarbeiter.

Bei Ten Kate hat man sich an die Situation gewöhnt. Auch daran, dass es jährlich viel Gerede um die Vertragsverlängerung gibt. «Die Story ist seit 20 Jahren die gleiche», sagte Teammanager Kervin Bos zu SPEEDWEEK.com. «Es gab mal eine Zeit unter Carlo Fiorani, in der Zwei-Jahres-Verträge gemacht wurden, seither aber immer nur für ein Jahr. Die kommenden Wochen werden wir alles festzurren. Nach den Rennen in Assen hatten wir einige Leute von HRC in unserer Werkstatt und sehr konstruktive Gespräche. Es sieht so aus, als könnte sich für die Zukunft etwas ändern.»

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