Was man über die SBK-WM in Magny-Cours wissen sollte
Die Rennen in Magny-Cours werden häufig vom Wetter beeinflusst
Die französische Rennstrecke heißt mit vollen Namen 'Circuit de Nevers Magny-Cours' und trägt seinen heutigen Namen seit 1989. Der 4,4 km lange Kurs befindet sich im ländlich geprägten Département Nièvre in der Region Burgund, etwa 250 Kilometer südlich von Paris.
Bereits 1961 wurde die Rennstrecke eröffnet, die in den folgenden Jahren und Jahrzehnten mehrfach erweitert und modernisiert wurde. Berühmt ist Magny-Cours als Austragungsort des Motorrad-Langstreckenklassiker 'Bol d’Or', der hier bis 2014 ausgetragen wurde. Die Superbike-Weltmeisterschaft gastierte in Magny-Cours erstmals 1991, seit 2003 jährlich. Im Februar 2018 verlängerte die Dorna den Vertrag mit der Traditionsrennstrecke bis 2022.
Magny-Cours bietet von allem etwas. Es gibt verschieden enge Kurven, drei langsame Spitzkehren und eine schnelle Gerade. Auf diesem technisch anspruchsvollen Layout kann man keinen natürlichen Rhythmus fahren. Oft geht es mit sehr hohem Tempo auf die langsamsten Kurven der gesamten Saison zu, zum Teil auch bergab. Stabilität, Brems- und Lenkverhalten sind also sehr wichtig, nicht nur am Ende der Gegengerade eingangs der 'Adelaide'-Spitzkehre. Dort bremst man von 290 km/h auf unter 50 km/h herunter. Verbremser und rennentscheidende Manöver sind an dieser Stelle vorprogrammiert.
Zu den Eigenarten der Strecke gehört auch der glatte Asphalt, der bei niedrigen Temperaturen oder Regen sehr rutschig werden kann. Gerade im Herbst spielt das eine Rolle, da sich das Wetter zu dieser Jahreszeit schnell ändern kann. Die große Herausforderung ist, nicht nur für das spezielle Layout der Strecke, sondern auch für jedes Wetter die optimale Abstimmung zu finden. In diesem Jahr ist die Vorhersage mit viel Sonne und geringer Regenwahrscheinlichkeit erfreulich.
Mit 16 Rennsiegen ist Ducati der in Magny-Cours erfolgreichste Hersteller. Der letzte Sieg fuhr Chaz Davies 2017 im zweiten Lauf ein – von Startplatz 11. Kawasaki gewann bisher sechs Rennen, Yamaha fünf (zuletzt 2010 durch Cal Crutchlow). Aprilia kommt auf drei Laufsiege. Die zwei Honda-Siege liegen bereits längere Zeit zurück (Vermeulen 2005, Toseland 2006). Suzuki konnte bisher maximal Podiumsplatzierungen einfahren.