Keine Lust? Yonny Hernandez drehte um und flog heim
Yonny Hernandez nimmt seinen Job nicht sehr ernst
Ende August, bei den Testfahrten in Portimao, berichtete Yonny Hernandez von seiner Odyssee, um auf die Rennstrecke an der Algarve zu gelangen.
Dieses Mal kam er zwar mit dem Flugzeug von Madrid nach Paris und von dort mit dem Auto nach Magny-Cours, dieses Wochenende sitzt aber der Franzose Jeremy Guarnoni auf der Pedercini-Kawasaki.
«Yonny hat mich Mittwochabend um 23.15 Uhr angerufen und mir mitgeteilt, dass er kein Hotelzimmer hat», erzählte Teamchef Lucio Pedercini SPEEDWEEK.com. «Er wollte zu spät einchecken. Ich wollte das Problem lösen, und versuchte ihm ein anderes Hotel zu buchen. Aber um 23.30 Uhr ist das nicht einfach über Booking.com. Ich tat es und bekam vom Hotel auch die Bestätigung. Ich gab Yonny die Adresse und er war um 0.15 Uhr dort und erzählte mir, dass niemand dort sei. Das ist ein Vier-Sterne-Hotel, ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand dort war. Er sagt mir dann, dass er zurück nach Paris fährt.»
Am Donnerstag um 15 Uhr sprach Pedercini mit Hernandez’ Manager Simone Battistella. «Um 17.30 Uhr rief mich Yonny an und fragte, ob Simone mit mir geredet hat», schilderte Pedercini. «Er sagte mir, dass er nicht zum Rennen kommen würde. Ich fragte, warum nicht? Er meinte, wegen des Fehlers mit dem Hotel. Aber das ist nicht mein Fehler, wenn er zu spät eincheckt, weil er den ganzen Tag in Paris Sightseeing gemacht hat. Dann rief ich Jeremy an.»
Hernandez und Pedercini haben bereits einen Vertrag für die Superbike-WM 2019, dieser steht jetzt auf wackeligen Beinen. «So kann ich nicht mit ihm arbeiten», unterstrich der Teamchef. «Wie ich ihn verstanden habe, will er mit dem Rennsport aufhören. Ich habe versucht Battistella zu erreichen, das klappte aber nicht. Vielleicht sprechen wir nächste Woche. Ich weiß nicht, ob er noch fahren will. Er lebt in seiner eigenen Welt, er kommt aus MotoGP… Für nächstes Jahr – ich will keinen Fahrer, der sich so verhält. Ich war wohl zu nett.»
Pedercini wird sich am Wochenende mit dem Manager von Guarnoni unterhalten, ob man auch die Rennen in Argentinien und Katar gemeinsam bestreitet. Und ob eine Zusammenarbeit 2019 vorstellbar ist.