Öhlins verkauft: US-Konzern hat zukünftig das Sagen
Die Federelemente von Öhlins dominieren in der Superbike-WM
Noch muss der Verkauf von Öhlins an Tenneco von den Kartellbehörden genehmigt werden, die Genehmigung wird jedoch nicht als Hürde angesehen und wird Anfang 2019 erwartet. Während der schwedische Federungsspezialist im Zweiradsektor erfolgreich ist, sind die US-Amerikaner im Automobilbereich eine große Nummer.
Der US-Konzern mit Hauptsitz in Illinois/USA ist einer der größten Multimarken-Anbieter als Erstausrüster wie auch im Aftermarket-Bereich. Mit 32.000 Mitarbeitern werden mehr als 8 Mia. Euro erwirtschaftet. Am 1. Oktober kaufte Tenneco bereits die im gleichen Markt tätige Federal-Mogul, die mit 55.000 Beschäftigten 7 Mia. Euro Umsatz erwirtschaftet.
Öhlins hat in der Motorradbranche einen ausgezeichneten Ruf als Hersteller hochwertiger Federbeine, Gabeln und Lenkungsdämpfer. Die Schweden betreiben mehrere Standorte in Schweden, der Hauptsitz ist in Stockholm. Dazu hat Öhlins Niederlassungen in den USA, am Nürburgring und in Thailand. Mit 360 Mitarbeitern werden etwa 115 Mio Euro Umsatz erwirtschaftet. Kenneth Öhlin gründete Öhlins 1976, erstes Produkt waren Federbeine für Motocross-Motorräder. Von 1987 bis 2007 war Öhlins teilweise im Besitz von Yamaha, dann kaufte Firmengründer Öhlin die Firmenanteile zurück und hielt seither eine Aktienmehrheit von 95 Prozent.
Tenneco bezahlt für seine Mehrheitsbeteiligung 160 Mio. Dollar. Öhlin wird eine Minderheitsbeteiligung behalten und bleibt Mitglied des Verwaltungsrates. «Es war die härteste Entscheidung meines Lebens, mein Lebenswerk zu verkaufen. Doch ich bin überzeugt, dass Öhlins im Tenneco-Konzern eine gesicherte Zukunft hat und von den Möglichkeiten profitiert, die sich mit der Beteiligung von Tenneco ergeben.»
«Tenneco wird uns helfen, global weiter zu wachsen», sagte Öhlins-CEO Henrik Johansson. «Tenneco und Öhlins haben seit 20 Jahren im Markt der elektronisch gesteuerten Aufhängungen zusammengearbeitet. Mit der Mehrheitsbeteiligung von Tenneco beginnt etwas noch Größeres.»