Insolvent: Neue Rennstrecke Lake Torrent vor dem Aus
Ob es jemals echte Bilder von Lake Torrent geben wird?
Nach der Bekanntgabe im Februar 2018 von Lake Torrent als Austragungsort der Superbike-WM in Nordirland von 2019 bis 2021 ist es still geworden um das neue Projekt. Die wenigen Nachrichten, die seitdem bekannt wurden, waren keine guten. Das mit der Umsetzung beauftragte Bauunternehmen Manna Development gab zuerst erhebliche Verzögerung zu, nun steht die Firma unter Konkursverwaltung.
Der Insolvenzantrag wurde bereits am 15. Oktober bei der zuständigen Gewerbeaufsicht in Belfast eingereicht, doch nicht etwa von Manna Development selbst, sondern von einem der Geldgeber – es fehlte offenbar der Glaube, dass sich das schwierige Bauprojekt auf einer brach liegenden Kohlemine umsetzen lässt.
Für den Bau der 3,6 km langen Piste wurden ursprünglich 34 Millionen Euro veranschlagt. Doch während des Baus stieß man auf zahlreiche alte Schächte. Um die Stabilität der alten Minenschächte sicherzustellen, wurden von den Behörden umfangreiche Gutachten eingefordert. Deshalb ruhten die Arbeiten seit dem Frühjahr. Weil es keine Garantie gab, dass die Strecke für den 2019 geplanten WM-Event fertig sein wird, wurde das WM-Debüt seitens der Dorna bereits im September auf 2020 verschoben.
Ob in Lake Torrent überhaupt noch einmal die Bagger rollen werden, ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen ungewiss. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass die Dorna mit einer noch nicht fertiggestellten Rennstrecke einen Reinfall erlebt. Das Meeting in Chile, das ursprünglich für 2015 auf dem Autódromo Internacional Codegua geplant war, hat bis heute nicht stattgefunden. Und der Circuit of Wales erwies sich ebenfalls als Flop.
«Nach den ersten Problemen gaben wir ihnen die Möglichkeit, erst für 2020 in den Kalender der Superbike-WM aufgenommen zu werden. Wir warten jedoch noch immer auf eine offizielle Stellungnahme auf unseren Vorschlag», sagte ein Dorna-Sprecher auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com.
Dabei hatte Projekt-Visionär David Henderson, der gleichzeitig als Geschäftsführer von Manna Development für die Umsetzung sorgen wollte, mit seinen Plänen nicht nur bei den nordirischen Fans für Euphorie gesorgt, sondern auch bei Superbike-Stars wie Jonathan Rea und Eugene Laverty.