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Exklusiv: Die ersten Eindrücke vom BMW-Roll-out

Von Ivo Schützbach
BMW-Teamchef Shaun Muir

BMW-Teamchef Shaun Muir

Montag und Dienstag testet das neue BMW-Werksteam mit Markus Reiterberger und Tom Sykes auf dem Andalucia Ring in Südspanien. SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Shaun Muir.

Erstmals ist BMW diese Woche mit dem neuen Superbike der S1000RR sowie seinen WM-Piloten Markus Reiterberger und Tom Sykes auf der Rennstrecke. Für das Roll-out wurde der junge Andalucia Ring bei Almeria gewählt.

Nicht nur für die Fahrer ist es eine Premiere, auch für das Team. Shaun Muir Racing (SMR) gewann 2015 mit Yamaha und Josh Brookes die Britische Superbike-Meisterschaft. 2016 stieg das englische Team in die Superbike-WM ein und wechselte zu BMW. Weil mit dem damaligen Kundensport-Programm von BMW gegen die Werksteams von Kawasaki, Ducati und Yamaha nichts zu gewinnen war, wechselte Shaun Muir 2017 zu Aprilia und setzte die letzten beiden Jahre deren Werks-RSV4 ein.

Weil es mittel- bis langfristig bei Aprilia keine erfolgversprechenden Perspektiven für SMR gab, einigte sich Muir bis Ende 2021 auf einen Vertrag mit BMW und stellt ab 2019 das Team BMW Motorrad WorldSBK.

Shaun, wenn du das Roll-out am Montag mit jenem von 2016 vergleichst, was ist bei BMW heute anders?

Für nächstes Jahr hat das Team BMW Motorrad Motorsport das Bike komplett entwickelt und nicht wir.

Ist der Startpunkt mit dem neuen Motorrad besser, als es vor drei Jahren der Fall war?

Absolut. Wir haben das Testteam hier, dazu beide Superbike-Piloten des WM-Teams und BMW ist mit deutlich mehr Leuten involviert, das kann jeder sehen.

Wenn du das mit deinem ersten Aprilia-Test vor zwei Jahren vergleichst, wie steht BMW da? Von Aprilia hattest du auch Werksmaschinen und Ingenieure aus dem Werk.

Das ist der gleiche Level, wenn wir über die Personalmenge reden. Die große Frage ist, in welche Richtung es geht – wenn ein Fahrer um spezielle Dinge bittet, die entwickelt werden müssen. Dann stellt sich heraus, wie sehr sich ein Hersteller einbringt.

Wenn ein Hersteller willens ist seine Fahrer zu unterstützen, dann ist viel möglich. Die letzten Jahre tat das aber nur Kawasaki – Ducati und Yamaha mit Einschränkung. Traust du es BMW zu, diese Lücke zu schließen?

Ja, 100-prozentig. Du verpflichtest nicht Tom Sykes und Markus Reiterberger und entwickelst ein Motorrad und unternimmst sonst nichts. Warum sollte das jemand tun?

Du hast mir im letzten Interview gesagt, dass ihr für jeden Test neue Teile bringen werdet. Auf welchem Level wird das Motorrad beim nächsten Test in Jerez Ende Januar sein?

Auf 75 Prozent.

Für den Phillip-Island-Test Mitte Februar gibt es auch neue Teile?

Wir werden nach dem Test auf dem Andalucia Ring entscheiden, welche Richtung wir mit der Entwicklung einschlagen müssen, dann gibt es neue Teile für Jerez. Mit dem Motorrad von Jerez werden wir die Rennen in Australien und Thailand bestreiten. Alles, was nach Jerez und dem darauffolgenden Test in Portimao entwickelt wird, bringen wir zum Europa-Auftakt nach Aragon. Alles ist sehr strukturiert.

Sollte Tom Sykes in Australien auf Pole-Position fahren, dann können wir nächstes Jahr viel erwarten?

Das hast du schön gesagt. Ich will keine Platzierungen nennen, weil ich die Fahrer damit nicht unter Druck setzen will, das ging in der Vergangenheit schief. Ich kann nur sagen, dass die ersten Eindrücke der Fahrer sehr positiv sind.

War der Montag ein reiner Funktionstest oder arbeitet ihr bereits an der Entwicklung?

Beide Piloten fuhren ungefähr 40 Runden und wir schlugen die richtige Richtung ein. Wir haben uns durch einen strapaziösen Testplan gearbeitet, es gibt vieles zu erledigen. Wir liegen im Zeitplan und haben alles für Montag Angesetzte erledigt.

Wir wissen, in welche Richtung es heute geht, beide Fahrer ziehen am gleichen Strang und wollen das Gleiche. Das fiel mir schon am Montag sehr positiv auf.

Der Test ist ein Roll-out, wir testen aber auch mit dem Zweck, in Jerez richtig loslegen zu können.

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