MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Leon Camier besorgt: Wo wird Honda technisch stehen?

Von Ivo Schützbach
Leon Camier

Leon Camier

Für Honda beginnt in der Superbike-WM 2019 eine neue Zeitrechnung. Mit neuen Partnerteams und Werksmaschinen aus Japan soll an alte Erfolge angeknüpft werden.

Honda Motor Europe hatte mit Partner Ten Kate Racing bereits alles für die Superbike-Wintertests auf den Weg gebracht, als sie Anfang November die Nachricht erhielten, dass Honda Japan das SBK-Programm übernimmt. Das gab es seit 2002 nicht mehr, als Colin Edwards Weltmeister wurde. Danach wurde Honda nur noch einmal Champion, 2007 mit James Toseland.

Für nächste Saison sehen wir eine Kooperation des japanischen Moriwaki-Teams mit dem italienischen Althea-Team. Die Bikes werden in Japan mit Hilfe der Honda Racing Corporation (HRC) aufgebaut.

Das neue Team hat als Startpunkt die Werks-Honda vom Acht-Stunden-Rennen in Suzuka, außerdem liegen sämtliche Daten der neuen Fireblade aus den letzten beiden WM-Jahren vor.

«Ich weiß nicht, an welchem Punkt wir bei den Wintertests beginnen werden und was wir zuerst testen», sagte Leon Camier zu SPEEDWEEK.com. Der Vertrag mit dem Engländer wurde von Honda bereits Ende Juni verlängert, als neuen Teamkollegen bekommt er für 2019 den Japaner Ryuichi Kiyonari.

«Ich glaube nicht, dass wir bei Null beginnen werden», überlegte Camier. «Aber seit wir im Frühjahr 2018 von Cosworth auf die Elektronik von Magneti Marelli wechselten, ging uns etwas ab. Während der Saison haben wir die Probleme immer besser verstanden, deshalb glaube ich nicht, dass ein neuer Motor etwas Grundlegendes ändern wird. Zuerst müssen wir den Speed zurückbekommen, den wir zu Saisonbeginn hatten. Dann können wir neue Teile bringen.»

Camier begann die Saison in Australien und Thailand mit den Rängen 7, 6, 4 und 6 verheißungsvoll. Im ersten Rennen in Buriram fehlten dem 32-Jährigen lediglich 0,863 sec zum ersten Podestplatz der neuen Fireblade. Dann wechselte Red Bull Honda zum Europa-Auftakt in Aragon die Elektronik.

Honda kommunizierte im April 2018, dass der Startpunkt dieser Elektronik besser sei, als es Cosworth jemals war. «Wäre das so gewesen, wären wir nicht am Ende des Feldes gefahren», ist Camier bewusst. «In gewissen Bereichen war die neue Elektronik sehr gut, zum Beispiel die Wheelie-Kontrolle arbeitet unglaublich gut. Die Traktionskontrolle war nicht so gut, wurde aber immer besser. Ich kann nur beschreiben, was ich fühle, einige Probleme wurden aber nie gelöst. Heute will ich nicht mehr viel dazu sagen – nicht, bevor ich wieder schnell bin. Ich glaube, wir haben zum Saisonende den richtigen Weg eingeschlagen. Mir leuchtet nicht ein, weshalb die Marelli-Elektronik nicht besser sein soll als jene von Cosworth. Einige Vorteile fühlte ich sofort, deshalb witterte ich Potenzial. Johnny Rea gewinnt Rennen mit Marelli. Es hängt halt davon ab, welche Daten man einspeist und was man daraus macht.»

Camier ortete 2018 neben den elektronischen Problemen auch Schwächen im Chassis der CBR1000RR SP2 und betonte, der Motor habe zu wenig Leistung.

Viel Zeit hat Honda Japan nicht, um Verbesserungen zu entwickeln: Bereits Ende Februar beginnt in Südaustralien die Superbike-WM 2019.

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