Jerez-Test: Gleich 4 interessante Superbike-Premieren
Eugene Laverty
Abgesehen vom Honda-Werksteam sehen wir diese Woche Mittwoch und Donnerstag auf dem Circuito de Jerez im Südspitz Spaniens alle Topteams der Superbike-WM.
Erstmals stellt sich BMW mit dem neuen Werksteam (Reiterberger, Sykes) der Konkurrenz, Jordi Torres sitzt zum ersten Mal auf der Pedercini-Kawasaki, Alessandro Delbianco auf der Althea-Honda und Eugene Laverty auf der Go Eleven-Ducati.
Ducati bringt 2019 vier der neuen V4R an den Start, zwei im Werksteam (Davies, Bautista) sowie je eine in den Privatteams Barni (Rinaldi) und Go Eleven (Laverty).
Weil der Vertrag zwischen Ducati und Go Eleven erst Ende November geschlossen wurde, vier Wochen nach der eigentlichen Ducati-Deadline, hatte das italienische Team von Gianni Ramello die letzten Wochen alle Hände voll zu tun.
«Vor einem Monat gab es das Motorrad noch nicht», teilte ein Teamsprecher mit. «Unsere technischen Partner hatten viel zu tun und haben hervorragende Arbeit geleistet, ebenso unsere Mechaniker in der Werkstatt. Nächtelang wurde durchgearbeitet, weil alle Angst hatten, dass wir nicht fertig werden. Jetzt sind wir bereit, das Team ist motivierter denn je. Dieser erste Test ist besonders wichtig, weil wir eine Basisabstimmung sowie Harmonie zwischen Fahrer und Team finden müssen. Das Motorrad ist für alle neu, das macht die Aufgabe nicht einfach. Nach dem Test werden wir wissen, über wie viel Potenzial die Ducati verfügt und wo wir gegenüber Kawasaki stehen – sie waren die letzten Jahre die Messlatte.»
Von Jerez geht es für den Superbike-Tross ins gut 300 Kilometer westlich gelegene Portimao weiter, wo am 27./28. Januar getestet wird. Dann wird das Material nach Australien geflogen, wo es vor dem Saisonstart am 23./24. Februar auf Phillip Island zwei weitere Testtage gibt.
«Wir haben alles gegeben, damit wir bei den Europa-Tests dabei sind», unterstreicht Teammanager Denis Sacchetti. «Gemeinsam mit Eugene werden wir sehen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Bis zum ersten Rennen auf Phillip Island haben wir einen Monat Zeit, um möglichst viele Schwächen zu beheben. Unser Fokus liegt in Jerez nicht auf den Rundenzeiten, wir wollen dafür sorgen, dass Eugene das richtige Gefühl für das Motorrad bekommt. Er muss lernen, wie er die V4R zu fahren hat. Beim folgenden Test in Portimao konzentrieren wir uns dann auf die Abstimmung.»
«Seitdem ich die neue Ducati-V4 fuhr, habe ich die Tage gezählt», bemerkte Laverty. «Es wird aufregend, die V4R zum ersten Mal zu testen und mit dem Team an der Strecke zu arbeiten. Mein Ziel ist, das Potenzial des Motorrads herauszufinden. Dann bekomme ich eine klare Vorstellung, was ich von der Saison erwarten kann.»