Was Max Neukirchner mit Dominic Schmitter vor hat
Seit 2001 ist das Yamaha Austria Racing Team (YART) in der Langstrecken-Weltmeisterschaft dabei, 2009 holte sich die Mannschaft um den umtriebigen Teamchef Mandy Kainz sogar die WM-Krone. Wegen dieser Erfolge ist YART seit Jahren einer der verlängerten Arme des japanischen Motorradherstellers.
Aber fünf Rennen in einer Saison sind für Kainz, früher selbst Rennfahrer, längst nicht mehr genug. Deshalb schuf sich der Steirer 2018 in der Supersport-300-WM ein zweites Standbein. Der 16-jährige Südafrikaner Samuel Aaron Lochoff und der gleichaltrige Portugiese Tomás Alonso gingen zwar beide leer aus, am Material lag das aber sicher nicht.
Weil Vater Lochoff, der das Projekt finanzierte, nicht weiterhin so viel Geld ausgeben wollte, wurde das Team Samurai YART begraben.
YART wird 2019 trotzdem im SBK-Fahrerlager vertreten sein und den Rheintaler Dominic Schmitter bei seinen beiden Wildcard-Einsätzen in Assen (12.–14. April) und Misano (21.–23. Juni) mit Material, Logistik und Personal unterstützen.
Die Idee, auch noch am zweiten Juni-Wochenende in Jerez zu starten, wurde verworfen. «Mandy hat gemeint, das sollen wir lieber lassen und dafür mehr testen gehen», bemerkte Schmitter. «Lieber zwei richtige, als drei halbe Einsätze – da gebe ich ihm Recht.»
Außerdem ist Jerez zeitgleich mit dem 8-Stunden-Rennen in Oschersleben.
An seiner Seite wird Schmitter Max Neukirchner haben, den mit zwei Siegen und zehn Podestplätzen erfolgreichsten Deutschen in der Superbike-WM. «Ich soll mich als Teammanager um die Anmeldung und um die Organisation vor Ort kümmern», erzählte der Sachse SPEEDWEEK.com. «Assen ist nur deshalb für mich fraglich, weil da mein Kind kommt. Es kann sein, dass ich dort bin und gleich wieder los muss. Die Geburt ist sehr wichtig für mich.»
Schmitter geht davon aus, dass seine Yamaha R1 bis auf die Elektronik identisch mit den Werksmaschinen sein wird, wie sie Michael van der Mark, Alex Lowes, Marco Melandri und Sandro Cortese einsetzen.
«Das wird zu 100 Prozent so sein», pflichtete ihm Neukirchner bei. «Du kriegst das mit der Elektronik auch nie so hin wie das Werksteam. Die Elektronik macht heute die letzte Sekunde aus, eher 1,5 sec. Das wird das Schwierigste werden. Wenn Dominic 1,5 bis 1,8 sec zur Spitze verliert, dann ist es die Elektronik. Ich traue ihm viel zu, er ist ein starker Fahrer – konstant und stürzt wenig. Deshalb möchte ich mit ihm zusammenarbeiten.»