Phillip Island: BMW-Boss jubelt über P7 von Tom Sykes
Dr. Markus Schramm verfolgt den Saisonauftakt der Superbike-WM 2019 von der Boxenmauer
Dem fulminaten Auftaktsieg in Phillip Island von Álvaro Bautista mit der neuen Ducati Panigale V4R konnte BMW zwar nicht das Wasser reichen, was vom bayerischen Hersteller in wenigen Monaten Vorbereitungszeit aber erreicht wurde, ist aller Ehren wert und mehr als respektabel.
Am Freitag stellte Tom Sykes die neue BMW S1000RR auf die erstaunliche vierte Position der Zeitenliste, auch in der Superpole holte der Brite Startplatz 4 heraus – vor den meisten Ducati und Kawasaki sowie allen Yamaha und Honda. Nur die beiden Werks-Kawasaki sowie der angesprochene Rennsieger waren schneller!
Im Rennen sprang Platz 7 durch Sykes und die 13. Position durch Markus Reiterberger heraus. Das BMW Motorrad Werksteam hatte allen Grund, stolz auf die geleistete Arbeit zu sein.
«Ich denke, dass beide Fahrer einen sehr guten Job gemacht haben», lobte Teamchef Shaun Muir. «Von Tom hätten wir nicht viel mehr erwarten können. Aber ein anderer Fahrer und er sind sich gegenseitig etwas ins Gehege gekommen, und so hat er den Anschluss an die Spitze verloren. In meinem Herzen denke ich, dass die Top-6 möglich gewesen wären. Auf der anderen Seite der Garage war Markus vom Qualifying und einem schlechten Start beeinträchtigt. Zudem fehlte es ihm an Grip. Aber er war in bester Gesellschaft einiger sehr guter Piloten und kam nur zehn Sekunden hinter seinem Teamkollegen ins Ziel – obwohl er wesentlich weiter hinten gestartet ist.»
BMW Motorrad-Boss Dr. Markus Schramm, der die werksseitige Rückkehr von BMW in die Superbike-WM eingeleitet hatte, nahm die lange Anreise nach Australien auf sich, um das erste Saisonrennen vor Ort zu beobachten. Auch das ein Beleg für die Ernsthaftigkeit, die hinter dem Projekt steht.
«Das erste Rennen war ein immens wichtiger Meilenstein für uns, und mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein», zeigte sich Schramm begeistert. «Wir wussten, dass unsere neue BMW S 1000 RR für ihren Einsatz in der Superbike-WM eine sehr gute Basis mitbringt. Wir durften jedoch nicht davon ausgehen, dass beide Piloten gleich im ersten Rennen punkten können. Ein ganz großes Kompliment an das gesamte Team und die Mannschaften daheim in München und Berlin für die geleistete Arbeit in der kurzen Entwicklungszeit. Wir haben heute allerdings auch gesehen, dass wir noch großes Potential haben.»
Gewohnt etwas zurückhaltender gab sich Marc Bongers, Motorsport-Verantwortlicher bei BMW Motorrad.
«Wir sind mit dem Wochenende bisher recht zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir in den Sessions vorn mit dabei sein können. Auf der anderen Seite sieht man aber auch, wo wir im Moment noch verlieren», meinte Bongers. «Dies war uns jedoch schon bewusst, als wir nach den wenigen Testtagen hierher gekommen sind, und wir arbeiten daran. Wenn wir uns hier noch verbessern, sind wir bei der Musik. Wir sind auch deshalb zufrieden, weil wir diese Ergebnisse vor zweieinhalb Monaten nicht erwartet hätten.»