Johnny Rea über Ducati: «Mit Messer zur Schießerei»
Jonathan Rea beklagt die überragende Power der Ducati Panigale V4R
Über den Saisonauftakt der Superbike-WM 2019 auf Phillip Island wird man noch lange sprechen. Ducati war mit Álvaro Bautista derart überlegen, dass es einem als Beobachter die Sprache verschlag. Selbst der vierfache Weltmeister Jonathan Rea war machtlos und büßte mit seiner Kawasaki ZX-10RR über die Renndistanz bis zu 18 sec auf den Spanier ein.
Immerhin: Mit drei zweiten Plätzen erreichte Rea die maximal möglichen Ergebnisse und begrenzte den Schaden auf das Minimum. In der Gesamtwertung ist der 32-Jährige mit 49 Zählern erster Verfolger des Ducati-Piloten, der in Australien 62 Punkte gesammelt hat.
Rea kann sich keinen Vorwurf machen. «Mit den Ergebnissen bin ich zufrieden, nicht aber mit unserem Rückstand, der ist viel zu groß», reklamierte der Kawasaki-Star. «Allerdings haben wir mit einem schwierigen Wochenende gerechnet. Ich musste auf Phillip Island für meine guten Ergebnisse immer kämpfen. Drei zweite Plätze, eine Pole-Position und schnellste Rennrunde im Sprintrennen sind großartig, trotzdem müssen wir uns anstrengen.»
«Es ist offensichtlich, in welchem Bereich wir Nachteile haben – wir haben bei einer Schießerei nur ein Messer zur Verfügung», ätzte Rea, «Motorleistung kann man durch nichts anderes ausgleichen. Mein Start im zweiten Rennen war unglaublich gut, trotzdem war Álvaro vor der ersten Kurve 30 Meter vor mir – jeder am TV konnte sehen, was uns fehlt. Nach den ersten Rennen sah mein Reifen noch am besten aus, aber ich fuhr ein langsames Rennen. Für den zweiten Lauf musste ich dieselbe Taktik wählen und reifenschonend fahren. Ich kam durch, andere bekamen massive Probleme. Solche Rennen sind frustrierend, auf Phillip Island sind sie aber nun mal so.»
Nicht nur in Bautista, auch in seinem neuen Teamkollegen Leon Haslam scheint Rea einen neuen Gegner gefunden zu haben. Im zweiten Lauf lieferten sich die Kawasaki-Piloten einen erfrischenden Positionskampf. «Leon ist ein unglaublich hartnäckiger Gegner», sagte Rea anerkennend. «Er ist mein Teamkollege, aber das ist egal, er überholt doch trotzdem wie es geht. Aber ich mache das auch so. Wir haben keine richtige Rivalität, wir geben es uns auf der Strecke Saures, nach dem Rennen können wir das aber hinter uns lassen und normal miteinander umgehen. Ich habe mit ihm in der letzten Runde gerechnet, Phillip Island ist eine seiner stärksten Rennestrecke. Ich habe mich gefreut, das wir zusammen auf dem Podium standen. Es war das beste Kawasaki-Wochenende seit langem. Sein Sturz im ersten Lauf war schade.»