Markus Reiterberger: «Könnten viel weiter vorne sein»
Markus Reiterberger (28) hing lange hinter Rinaldi fest
Nach den freien Trainings am Freitag war Markus Reiterberger geknickt – 1,347 sec Rückstand auf Teamkollege Tom Sykes taten weh.
Am Samstag präsentierte sich uns ein verwandelter Reiti. Von FP2 auf FP3 verbesserte sich der Bayer um 0,4 sec, in der Superpole steigerte er sich auf Rennreifen noch einmal um eine Sekunde!
«In der Superpole haben wir mit Startplatz 7 einen guten Job gemacht», erzählte der 25-Jährige. «Wir bekamen einen weicheren Rennreifen mit einem anderen Aufbau, mit dem habe ich mich super gefühlt und bin schnelle Zeiten gefahren. Mit dem normalen Rennreifen habe ich extreme Bewegung im Moped und kann es nicht steuern, wie ich will. Wir müssen das Motorrad mit diesen Reifen aber zum Arbeiten kriegen, das gestaltet sich sehr schwierig. Wenn wir Grip haben am Hinterrad, dann bin ich schnell. Sobald dieser nachlässt, tue ich mir riesig schwer. Das Motorrad arbeitet mich auf, ich habe zu kämpfen, mich festzuhalten.»
Im Rennen konnte Reiti den favorisierten Hinterreifen nicht verwenden, weil dessen weichere Gummimischung die 19 Runden nicht überstanden hätte. «Eventuell ist er für das Sprintrennen am Sonntagmorgen eine Option», meinte der Superstock-Europameister.
Das Rennen verlor Reiterberger schon am Start. «Ich habe zu spät reagiert und in der Beschleunigungsphase und der ersten Kurve sechs Plätze verloren», schilderte er SPEEDWEEK.com. «Dann hing ich lang hinter Rinaldi fest, weil ich aus dem Windschatten an seiner Ducati nicht vorbeikam, da hatte ich keine Chance. Am Kurveneingang war ich so viel schneller, er hat mich ewig aufgehalten. Ab Rennmitte hatte ich freie Bahn und bin ganz gute Zeiten gefahren, bekam dann aber extreme Vibrationen aufs Vorderrad, wahrscheinlich durch die Bremse. Die Bremsscheiben wurden zu heiß oder gingen kaputt, ich weiß es nicht. Dann bin ich immerhin noch in den Top-10 ins Ziel gekommen.»
Reiterberger verlor 40,1 sec auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki), der Zweite Alvaro Bautista (Ducati) büßte 7,8 und der Dritte Toprak Razgatlioglu (Puccetti Kawasaki) 19,2 sec ein.
«Die letzten drei Runden waren hart», gab der Obinger zu. «Imola ist brutal fordernd, ich habe alles riskiert. Top-10 ist okay, aber wir könnten viel weiter vorne sein. Wir müssen an den Starts arbeiten, danach muss ich mich breit machen. Das ist aber nicht so einfach, wenn du einen schlechten Start hast und mitten im Feld steckst. Und wir müssen die richtige Abstimmung für mich finden, mir taugt es nach wie vor nicht. Das Potenzial ist auf alle Fälle da.»
In der WM-Gesamtwertung liegt Reiterberger nach 12 von 38 Läufen mit 41 Punkten auf Platz 13, zum vor ihm platzierten Rinaldi fehlen drei Punkte. Teamkollege Sykes hat als Zehnter 54 auf dem Konto.