Leon Camier (Honda): «Alles basiert auf Vermutungen»
Honda-Aushängeschild Leon Camier hatte in Imola besonderes Pech: In der Superpole am Samstagmorgen erlitt die Ducati von Michael Rinaldi einen Motorschaden, der Italiener rutschte auf dem eigenen Öl aus und stürzte. Wenig später crashte deswegen auch Sandro Cortese, Camier erwischte dessen Yamaha und krachte ebenfalls auf den Asphalt.
Die Untersuchungen im Krankenhaus von Imola ergaben, dass der Engländer keine Knochenbrüche erlitt, aber eine Bänderdehnung in der linken Schulter. «Wir überlegen immer noch, wie wir das Problem bestmöglich in den Griff bekommen», so Camier.
Der 32-Jährige macht sich nicht nur wegen seiner Gesundheit Sorgen, sondern auch, wie es bei Honda technisch weitergeht. 2019 wird es an der aktuellen Fireblade nur marginale Verbesserungen geben, die Honda Racing Corporation (HRC) nützt das Jahr zum Datensammeln und bringt für nächstes Jahr ein neues Motorrad.
Alles deutet darauf hin, dass es mit einem Reihenvierzylinder-Motor weitergeht, auch wenn viele Honda-Fans weltweit von einem Aufleben des V4-Konzepts im Superbike träumen. So einen Motor setzten die Japaner in der seriennahen Weltmeisterschaft zuletzt 1999 ein.
Camier hat einige V4-Erfahrung, in seinen ersten beiden Jahren in der Superbike-WM, 2010 und 2011, pilotierte er bei Aprilia neben Max Biaggi eine solche Maschine. «Schwer zu sagen, welches Konzept besser ist», grübelte der ehemalige Britische Meister angesichts der Überlegenheit von Ducati mit der neuen V4R im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der Aprilia-Motor bot damals einige Vorteile, sein Topspeed war unglaublich, wie es jetzt auch bei der Ducati der Fall ist. Dafür war die Beschleunigung schlecht, echt mies. Ich weiß aber nicht, ob das nur bei meiner Spezifikation so war – Biaggi hatte nirgends Speedprobleme.»
Wenn dich Honda nach deinen Wünschen bezüglich des Motorkonzepts fragen würde? «Wüsste ich nicht was antworten», so Camier. «Alles was ich sage, basiert auf Vermutungen.»