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Rennchef Yoda: Hat Leon Haslam bei Kawasaki Zukunft?

Von Ivo Schützbach
Zwei dritte Plätze von Leon Haslam in 13 Rennen sind hinter den Ansprüchen des Kawasaki-Werksteams. «Außerdem ist er fast drei Jahre älter als Jonathan Rea», gibt Rennchef Ichiro Yoda zu bedenken.

Nach drei Jahren in der Britischen Meisterschaft erhielt Leon Haslam nach dem Weggang von Tom Sykes zu BMW von Kawasaki die Möglichkeit, 2019 an der Seite des vierfachen Champions Jonathan Rea im Werksteam zu fahren.

Haslam ist bewusst, dass von ihm regelmäßig Podestplätze erwartet werden, er soll so nahe wie möglich an Rea dran sein.

Nach den ersten 13 Rennen des Jahres hat Rea 13 Podestplätze (zwei Siege) auf seinem Konto und ist mit 220 Punkten WM-Zweiter hinter Überflieger Alvaro Bautista (263) aus dem Ducati-Werksteam.

Haslam (108 Punkte) hat erst zwei Podestplätze vorzuweisen: Rang 3 im Sprintrennen und dem zweiten Hauptrennen auf seiner Paradestrecke Phillip Island.

Auf flüssigen Strecken mit schnellen Kurven ist der Engländer immer flott unterwegs, auf Stop-and-Go-Pisten verliert er gegenüber seinem Teamkollegen deutlich.

Mit 35 Jahren ist Haslam nach Marco Melandri (36) der zweitälteste Pilot im Feld, er hat einen Ein-Jahres-Vertrag für 2019.

Und der 22-jährige Toprak Razgatlioglu, der im Kawasaki-Team von Manuel Puccetti für das Werksteam aufgebaut wird, steht als Nachfolger bereits in den Startlöchern. Mit Platz 3 im ersten Rennen in Imola gab der Türke eine erneute Probe seines außergewöhnlichen Talents ab, es war sein dritter Podestplatz in der Superbike-WM nach Argentinien (Dritter) und Donington Park (Zweiter) 2018.

«Sobald er regelmäßig auf dem Podium steht und mich in der Meisterschaft alt aussehen lässt, verdient er meinen Platz», spottete Haslam in Imola, der als Gesamtfünfter 43 Punkte mehr auf dem Konto hat, als der achtplatzierte Razgatlioglu.

«Toprak ist eine Option für uns, er repräsentiert die nächste Generation», sagte Kawasaki-Rennchef Ichiro Yoda gegenüber SPEEDWEEK.com. «Haslam hat nur einen Vertrag für ein Jahr, eventuell machen wir mit ihm weiter. Momentan sind wir recht glücklich mit ihm, aber er ist fast drei Jahre älter als Johnny. Toprak hingegen ist die Zukunft.»

Topraks Manager Kenan Sofuoglu meinte vergangenen Herbst, ihm fehle es «in allen Bereichen», um für das Werksteam bereit zu sein.

Yoda hat schon einmal mit einem jungen Fahrer gut Erfahrungen gemacht, als er 2012 Loris Baz ins Team holte, nachdem sich Joan Lascorz bei seinem Crash am 1. April in Imola eine Querschnittslähmung zuzog. Der Franzose bedankte sich für das Vertrauen mit 14 Podestplätzen in knapp drei Jahren, darunter zwei Siege in Silverstone. 2014 wurde er WM-Fünfter.

«Zu Beginn war es für ihn schwierig an der Seite von Tom Sykes, aber er wurde mit jedem Rennen besser», erinnerte sich Yoda. «Ich gehe davon aus, dass Toprak auf einem höheren Level als Loris einsteigen würde. Er hat bewiesen, dass er regelmäßig auf die Plätze 5 oder 6 fahren kann. Sollte sich das Team für ihn entscheiden, bin ich mir sicher, dass wir ihn in die richtige Richtung führen können.»

Razgatlioglu sitzt schon jetzt auf dem identischen Motorrad wie Haslam und Rea. «Sagen wir, auf einem zu 95 Prozent identischen Bike», schmunzelte Yoda. «Den größten Unterschied macht das Team aus, das Personal.»

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