Leon Haslam (6.) setzt Seitenhieb gegen Razgatlioglu
Leon Haslam hat sich noch nicht an die Kawasaki im Superbike-Trimm angepasst
Konstant um Podiumsplätze mitzukämpfen hat sich Leon Haslam nach einer gewissen Anpassungsphase im Kawasaki-Werksteam an der Seite von Vierfach-Weltmeister Jonathan Rea für sein Superbike-Comeback vorgenommen. Dritte Plätze erreichte der 35-Jährige nur beim Saisonauftakt, ansonsten reicht die Bandbreite seiner Zielankünfte bis Platz 9. In Imola erreichte Haslam die Plätze 5 und 6.
«Ich hatte exakt dasselbe Problem wie im ersten Rennen», hielt der Kawasaki-Pilot fest. «Ich komme an meinen Gegnern nicht vorbei und verliere den Kontakt zu ihnen. Wenn ein gewisser Abstand da ist, bin ich wieder sehr schnell. Im Vergleich zu Johnny verliere ich vor allem auf der Bremse. Johnny ist extrem stark in Imola, ich ahnte schon vorher, dass es hier für mich schwierig wird, meinen Stil anzupassen. Es war aber noch schwieriger, als ich es erwartet habe.»
Haslam war gegen die Absage gegen des zweiten Superbike-Laufs. Nach Jahren in der BSB ist es der Brite gewohnt, auf gefährlichen Rennstrecken ans Limit zu gehen. «Im Warm-up war ich auf nasser Pister Zweiter – keine Frage bin ich ziemlich enttäuscht, dass der zweite Superbike-Lauf abgesagt wurde», brummte der WM-Fünfte. «Ich habe nicht einmal gepusht, im Regen fühlte ich mich sehr gut. Johnny ist in Imola bei allen Bedingungen schnell – ich habe eine handvoll Rennwochenenden mit dem Bike, was er seit vier Jahren fährt. Aber ich gebe zu, es frustriert mich langsam, dass ich meinen Fahrstil noch nicht ausreichend angepasst habe, um das Maximum aus dem Bike herauszuholen. Auf manchen Strecken fällt es weniger ins Gewicht, in Imola aber ziemlich stark.»
Problematisch für den Routinier ist aber nicht sein Teamkollege Jonathan Rea, der das Meeting in Italien mit zwei Siegen dominierte, sondern Kundenpilot Toprak Razgatlioglu, der im ersten Superbike-Lauf als Dritter vor ihm ins Ziel kam. «Wenn dich jemand schlägt, weil man Probleme mit der Bremse hat, dann ist der Grund der Niederlage nicht, dass der andere schneller oder besser ist», ätzte Haslam. «Sobald er regelmäßig auf dem Podium steht und mich in der Meisterschaft alt aussehen lässt, dann verdient er das auch. Ein einzelnes Rennen kann man da nicht betrachten. Im Warm-up war ich sechs Sekunden schneller als er.»