Imola: Rote Flaggen, Ducati in Flammen und auf Pole
Die Superpole der Superbike-WM in Imola war nicht einmal eine Minute gelaufen, als die Ducati Panigale V4R von Michael Rinaldi eine dicke Rauchwolke hinter sich herzog. Offensichtlich auf dem eigenen Öl rutschte der Italiener aus und stürzte. Im Kiesbett fing das edle Motorrad sofort Feuer. Bereits im dritten Training war Rinaldi in Folge eines Defekts gestürzt! Die Superpole wurde für Reinigung der Strecke sofort abgebrochen und nach 15 Minuten neu gestartet.
Doch die nächste rote Flagge ließ nicht lange auf sich warten: In Kurve 4 kamen sich Sandro Cortese (Yamaha) und Leon Camier (Honda) in die Quere, beide stürzten. Während Cortese sein Motorrad selbst zurück an die Box bringen konnte, war die Honda von Camier zu stark beschädigt. Die Uhr wurde bei 21 min angehalten, dieses Mal dauert die Unterbrechung nur wenige Minuten.
Während die Cortese-Yamaha hektisch repariert wurde, gingen die verbliebenen Piloten wieder auf die Piste.
Nach der ersten fliegenden Runde führte Jonathan Rea (Kawasaki) in 1:45,754 min die Zeitenliste an. Der Weltmeister dominierte bisher jede Session und distanzierte WM-Leader Álvaro Bautista um 0,6 sec! Gleichzeitig sorgte Alessandro Delbianco (Honda) für einen weiteren Sturz.
Zum Vergleich: Der Pole-Rekord von Chaz Davies (Ducati) aus 2018 liegt bei 1:45,598 min.
Hinter Rea lag das Feld dicht beieinander. Zwischen Bautista, Lowes, Davies, Reiterberger, Sykes, Haslam und van der Mark liegen nur 0,8 sec.
Zehn Minuten vor dem Ende ging Rea wieder auf die Piste; man muss davon ausgehen, dass nun der Qualifyer-Reifen zum Einsatz kam. Auch Cortese war wieder mit von der Partie.
In 1:45,307 min brannte der vierfache Weltmeister eine neue Bestzeit in den Asphalt, doch mit dem klebrigen Hinterreifen gelang Chaz Davies eine noch schnellere Zeit: In 1:45,180 min stellte der Ducati-Pilot einen neuen Rekord auf. Als Dritter aus der ersten Startreihe wird WM-Leader Álvaro Bautista starten. Der Spanier hat 0,9 sec Rückstand auf seinen Aruba Ducat-Teamkollegen auf Pole.
Die zweite Starte beginnt mit Leon Haslam, der seine schnellste Runde hinter Rea fuhr, gefolgt von Alex Lowes mit der besten Yamaha. Tom Sykes brachte die beste BMW auf Startplatz 6.
Die weiteren Positionen: Markus Reiterberger (7.), Michael van der Mark (8.), Jordi Torres (9.), Sandro Cortese (10.), Toprak Razgatlioglu (11.), Marco Melandri (12.), Lorenzo Zanetti (13.), Héctor Barberá (14.) und Ryuichi Kiyonari (Honda).
Tommy Bridewell, der bei Go Eleven Ducati den verletzten Eugene Laverty ersetzt, ließ als 16. die gestürzten Rinaldi (17.), Delbianco (18.) und Camier (19.) hinter sich.