Alvaro Bautista (Ducati) droht die erste Niederlage
Alvaro Bautista vor Marco Melandri
Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki), Ducati-Teamkollege Chaz Davies und BMW-Ass Tom Sykes fuhren am Freitag schneller als WM-Leader Alvaro Bautista. Während die drei Genannten im Autodromo Enzo e Dino Ferrari mitten in der Stadt Imola in ihrer Karriere schon unzählige Runden fuhren, ist Bautista fast ein Neuling. «Zwar haben wir hier getestet, ich fuhr aber nur jeweils 20 Runden im Trockenen und Nassen», erzählte der WM-Leader nach Platz 4 und 0,712 sec Rückstand.
«Im zweiten Training wurde mein Gefühl deutlich besser, das Motorrad hat jetzt mehr Bremsstabilität und lässt sich leichter einlenken», so Bautista. «Mein Rhythmus passt. Ich habe auch keine neuen Reifen verwendet und fuhr mehr als eine Renndistanz mit demselben Hinterreifen. Meine Pace war gut. Wichtiger ist aber, dass ich wieder das gleiche Gefühl für das Motorrad habe, wie in den bisherigen Rennen. Im Moment habe ich 0,7 sec Rückstand – die Frage ist aber, wie alt die jeweiligen Reifen waren. Ich nütze das freie Training, um meine Rennabstimmung zu erarbeiten, erst im Qualifying und den Rennen geht es um etwas. Deshalb mache ich mir keine Sorgen, auch wenn es mir auf dieser Strecke an Erfahrung mangelt.»
Zufrieden ist der Spanier aber nicht: «Das Motorrad ist instabil, alle Ducati wackeln in Schräglage. Das ist wohl der Charakter dieses Bikes – ich weiß nicht, wie wir das an diesem Wochenende verbessern sollen. Das Bike lässt sich auch nicht gut umlegen, was hier aber extrem wichtig ist. Wenn du die erste Kurve nicht richtig fährst, dann bist du in der zweiten neben der Linie und in der dritten noch mehr. Die Probleme mit der Ducati sind dieseleben wie bislang, hier machen sie sich aber stärker bemerkbar.»
Die Schikane vor Start/Ziel verhunzte Bautista in den 100 Minuten Training mehrfach. «Ich schaute, wo das Limit ist», grinste der WM-Führende. «Ich habe ein paar Mal probiert später zu bremsen – zu spät. Aber das ist normal, weil meine Referenzpunkte noch nicht das Limit darstellen.»
Jonathan Rea ist der Meinung, dass wenn es eine Strecke gibt, auf welcher er dich schlagen kann, dann ist das Imola. Stimmst du dem zu? «Ich kenne die Strecke nicht sehr gut», grübelte Bautista. «Ich glaube, dass man auf jeder Strecke jeden schlagen kann. Jonathan meint, dass dies die beste Strecke für ihn ist, er hat hier mehrfach gewonnen. Und er weiß, dass wir mit unserem Motorrad hier Schwierigkeiten haben. In Imola braucht es ein stabiles Motorrad, das sich leicht einlenken lässt – unseres tut beides nicht. Ich sage nicht, dass es die beste Strecke für ihn ist. Aber sicher ist es die schlechteste Strecke für uns.»