Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Markus Reiterberger: Rückschlag nach Assen-Erfolgen

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger

Markus Reiterberger

Vor vier Wochen zeigte Markus Reiterberger in Assen seine stärkste Leistung seit seiner Rückkehr in die Superbike-WM. «Ich verstehe nicht, weshalb wir in Imola so weit weg sind», grübelte der BMW-Pilot nach Platz 13.

1,739 sec Rückstand auf die Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) und nur Platz 13 sind nicht, was sich Markus Reiterberger vom Freitag in Imola erwartet hat. In Assen sorgte der Bayer mit Startplatz 3 für sein bestes Qualifying-Ergebnis, sechste Plätze in beiden Rennen waren eine starke Leistung. Außerdem konnte er jeweils seinen Teamkollegen Tom Sykes besiegen.

Sykes beendete die zwei freien Trainings in Imola auf Platz 3, nur knapp 4/10 sec hinter Rea.

Reiti 1,347 sec hinter Sykes – das schmerzt besonders.

«Ich bin enttäuscht», gab er frei heraus zu. «Nicht einmal in den Top-10 zu sein ist nicht gut, besonders nach dem guten Wochenende in Assen. Ich hatte mir für Imola viel erhofft, aber bisher ist es leider noch nicht so gut gelaufen. Wir hatten am Freitag extreme Unruhe im Fahrwerk, dadurch kann ich die Linie nicht halten. Deshalb bin ich momentan nicht in meinem Rhythmus. Daran werden wir arbeiten, um an die Fortschritte von Assen anknüpfen zu können. Ich bin viel zu weit weg.»

Dass zwischenzeitlich der Transponder an seiner S1000RR nicht funktionierte und deshalb die Elektronik nur eingeschränkt arbeitete, zwang Reiterberger zu zwei zusätzlichen Boxenstopps, was Trainingszeit kostete.

«Imola ist eine sehr anspruchsvolle Strecke für Mensch und Maschine», beschrieb der Obinger. «Letztes Jahr wurde ich hier in der Superstock-1000-EM nur Fünfter, weil wir damals einen Bock mit der Gabel geschossen haben. Heute ist das Gefühl ähnlich, das Moped schiebt mich in den Kurven brutal nach außen. Ich weiß nicht, woran das liegt – vielleicht an meinem Fahrstil. In Imola gibt es extrem harte Bremszonen, die sehr fordern. Das Schlimmste ist aber, dass man keine Ruhephase hat. Es gibt keine wirkliche Gerade. Selbst die bei Start/Ziel ist relativ kurz und eine Kurve. Die Schikanen sind kräfteraubend und es geht bergauf und bergrunter. Das geht sehr auf die Unterarme, das macht mir aber nichts. Ich bin eher kaputt vom Kämpfen mit dem Motorrad. Körperlich bin ich wieder fit.»

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