Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Heimliche Besprechung: Rea und Davies im Safety-Car

Von Ivo Schützbach
Die Rennleitung bei der Superbike-WM in Imola hörte auf die Fahrer, als die Frage aufkam, ob man bei Regen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari Rennen fahren kann. Nur die Kawasaki-Werksfahrer tanzten aus der Reihe.

Bereits als die Sicherheitskommission am Freitag tagte wurde deutlich, dass es in Imola am Sonntag keine Rennen geben würde, sollte der angekündigte starke und anhaltende Regen kommen.

Das Sprintrennen am Sonntagmorgen und auch der Supersport-WM-Lauf konnten auf trockener Strecke gefahren werden, wir sahen spektakuläre Action. Doch während der Supersport-Siegerehrung begann es zu schütten – der Regen hörte bis Montagabend nicht auf.

Dass die Superbike-Piloten nicht fuhren, hatte nichts mit dem Wasser auf der Strecke zu tun, «ich bin schon bei viel schlimmeren Bedingungen Rennen gefahren», unterstrich WM-Leader Alvaro Bautista (Aruba Ducati).

Das Problem in Imola sind die nahestehenden Mauern, die Rennstrecke liegt mitten in der Stadt, deshalb können keine größeren Sturzräume geschaffen werden. Stürzt ein Fahrer und schlägt in die Mauer ein, kommt es immer gleich zu schweren Verletzungen.

Der mangelnde Platz bedingt auch, dass es keine durchgängige Servicestraße um die Strecke gibt. Liegt ein Fahrer nach einem Sturz auf oder neben der Strecke und hat ärztliche Hilfe nötig, muss der Krankenwagen immer über die Strecke fahren, dazu muss jedes Mal das Training oder Rennen abgebrochen werden. Erschwerend hinzu kommt, dass der Krankenwagen bei Regen nicht alle Zugänge zur Strecke nützen kann, weil diese teilweise über Gras führen. Bei so starken Regenfällen wie am Sonntag bestünde die Gefahr, dass er in der schlammigen Wiese stecken bleibt. Es müssen deshalb Umwege in Kauf genommen werden, die wertvolle Zweit kosten.

Die Fahrer wie die Offiziellen waren sich all dieser Probleme vorab bewusst. Behauptungen, die Hälfte der Superbike-Piloten hätte trotzdem fahren wollen, sind schlicht falsch.

Vor der endgültigen Absage drehten Chaz Davies und Jonathan Rea eine Runde im Safety-Car, um sich die Strecke noch einmal anzuschauen. Die Mitglieder der Sicherheitskommission wollten nicht vor laufender Kamera diskutieren, was getan wird.

«Die Mehrheit der Fahrer war sich einig, dass wegen der mangelnden Sicherheit nicht gefahren werden kann», erklärte Davies SPEEDWEEK.com. «Auch Tom Sykes war dieser Meinung, nur die beiden Kawasaki-Piloten (Rea und Haslam – der Autor) machten sich eifrig für das Rennen stark. Im Safety-Car stimmte Johnny mir zu, dass die Situation nicht ideal ist, aber er hatte das Meiste zu gewinnen. In so einem Fall muss man sich aber der Mehrheit anschließen. Und die Mehrheit fühlte sich nicht wohl dabei, Rennen zu fahren. Jeder von uns will Rennen fahren – aber nicht auf Kosten der Sicherheit.»

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