Große Sorge von Ducati: Kaufen Gegner Bautista weg?
Wie entscheidet sich Alvaro Bautista?
Wenn ein Fahrer 13 der ersten 16 Rennen gewinnt, dann ist es ganz natürlich, dass er nicht nur bei seinem jetzigen Arbeitgeber Ducati für 2020 auf der Einkaufsliste steht.
«Es ist normal, dass ein Fahrer mit solchen Resultaten Angebote bekommt», weiß Ducati-Teameigentümer Stefano Cecconi. «Aus zwei Gründen: Erstens, um einen der besten Fahrer zu bekommen. Und zweitens, könntest du mit seiner Verpflichtung einen fast unschlagbaren Gegner entfernen. Es macht Sinn für die anderen Teams, ihm ein Angebot zu machen. Ich weiß aber nicht, inwiefern sie ihm auf dem Papier beweisen können, wie konkurrenzfähig er sein würde. Und er weiß nicht, wie sehr ihm ein anderes Motorrad zusagen würde. Er muss sich zwischen einem erwiesenen Siegpaket und einem potenziellen entscheiden. Das ist ein Schritt ins Unbekannte. Kein anderer Hersteller kann ihm eine Garantie geben, die es mit dem aufnehmen kann, was er jetzt hat. Sie werden ihn deshalb mit tonnenweise Geld eindecken, um den Unterschied auszumachen – das ist unser Problem.»
Aruba-Chef Cecconi sowie Ducati wollen Bautista mit einem ordentlichen Basisgehalt sowie guten Bonuszahlungen über 2019 hinaus binden. Ihr stärkstes Argument ist eindeutig die neue Panigale V4R, mit welcher Bautista von Sieg zu Sieg eilt und nach 16 von 37 Rennen bereits 41 Punkte Vorsprung auf den WM-Zweiten Jonathan Rea (Kawasaki) hat, obwohl er in Jerez im zweiten Hauptrennen in Führung liegend gestürzt ist.
Keinem anderen Ducati-Fahrer gelang bislang ein Sieg!
«Kawasaki hat mit Rea bereits einen der stärksten Fahrer, sie müssen am Motorrad arbeiten», überlegte Cecconi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der einzige Grund Bautista zu verpflichten wäre für sie, dass Alvaro dann nicht mehr auf unserem Motorrad sitzt. So war das auch, als sie Chaz Davies ein Angebot machten. Jedes Rennen wurde damals von Johnny oder Chaz gewonnen.»
Von den fünf Herstellern in der Superbike-WM braucht Honda am dringendsten einen Siegfahrer – und ein neues Motorrad. Leon Camier verfügt zwar über zahlreiche Qualitäten, hat aber noch nie ein Rennen gewonnen.
«HRC braucht einen Topfahrer», weiß Cecconi. «Sie sollten Camier behalten und versuchen, einen zweiten starken Fahrer zu bekommen – von denen es nicht so viele gibt. Sie haben alle Möglichkeiten, den richtigen Fahrer zu verpflichten. Sie sind HRC und müssen niemandem etwas beweisen. Wenn sie ein siegfähiges Motorrad bauen wollen, dann können sie das. Jeder Fahrer wird zumindest darüber nachdenken, wenn ihm HRC einen Job anbietet.»