Rea über Bautista: «Für Fehler musst du bezahlen»
Die Stars der WM 2019: Jonathan Rea (1) und Alvaro Bautista
«Es ist nicht meine Art, schlecht über andere Fahrer zu reden», sagte Kawasaki-Star Jonathan Rea, nachdem Alvaro Bautista (Ducati) in Misano zum zweiten Mal in diesem Jahr einen möglichen Sieg im Kiesbett versenkte. «Klar ist aber auch: Er ist nicht unbesiegbar. Und wenn du einen Fehler machst, musst du dafür bezahlen. Ich habe in Misano nur die Reste aufgesammelt. Das war kein dominanter Rennsieg von mir, weil der stärkste Fahrer im Kies lag. In Jerez war es gleich. Das sind Dinge, die nicht in unseren Händen liegen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich auf meine Aufgaben zu konzentrieren.»
Weil sich Bautista nach seinem Crash in Misano als 14. ins Ziel retten konnte, verlor der 34-Jährige nur 48 statt 50 Punkte. Rea rückte durch die Patzer Bautistas jeweils einen Platz nach vorne und bekam so neun Punkte geschenkt. Der Spanier hat gegenüber dem Nordiren in zwei Events 57 Punkte vergeudet, sein Vorsprung auf Rea beträgt deshalb vor dem Donington-Event am kommenden Wochenende nur noch 16 Zähler.
Weshalb unterlaufen einem so dominanten Fahrer solche Fehler, fragte SPEEDWEEK.com bei Rea nach. «2016 hatte ich in Laguna Seca einen technischen Ausfall, damals hatte ich 70 Punkte Vorsprung», erinnerte sich der vierfache Champion. «Dann ging es auf den Lausitzring und ich stürzte in der Haarnadelkurve. Mein Vorsprung schrumpfte innerhalb zwei Events von 70 auf 26 Punkte. Die restliche Saison gewann ich kein Rennen mehr, mein Selbstvertrauen war dahin. Chaz Davies dominierte für den Rest des Jahres. Alles spielt sich im Kopf ab. Du musst verhindern, dass dich die düsteren Momente nach unten ziehen – es tun sich immer wieder neue Möglichkeiten auf.»
Nach wie vor ist nur Bautista auf der neuen Panigale V4R schnell. Wo steht Kawasaki technisch verglichen mit Ducati? «Wir haben ein Stop-and-go-Motorrad», analysierte Rea. «Gegenüber unserem Rivalen fehlt es an Beschleunigung, deshalb versuchen wir die Zeit im Mittelteil der Kurve herauszufahren. Dem Bike liegt es aber viel mehr, wenn man spät bremst, lenkt, es aufrichtet und Gas gibt. Die Yamaha ist unserem Motorrad recht ähnlich. Mit dem Unterschied, dass unsere Maschine sehr stabil und die Yamaha sehr agil ist. Deshalb liegen bestimmte Strecken bestimmten Motorrädern.»