Was Michael van der Mark (Yamaha) so stark macht
Michael van der Mark bei seinem Doppelsieg in Donington Park 2018
Als WM-Dritter 2018 liegt der aus aus Gouda stammende Michael van der Mark hinter seinem Pata Yamaha-Teamkollegen Alex Lowes aktuell auf dem vierten Rang. In der Superbike-WM fuhr er mit der Yamaha R1 bisher drei Laufsiege ein, 2014 wurde er mit dem Team Ten Kate Supersport-Weltmeister auf Honda.
Doch was macht den 26-Jährigen so stark? Lesen Sie die Gedanken von Michael van der Mark:
Ich habe das Glück von etwas zu leben, das ich liebe. Glück, weil ich denke, dass nicht sehr viele Menschen die Möglichkeit haben, Rennen zu fahren und dabei auch noch erfolgreich zu sein. Natürlich braucht man manchmal Glück. Es gibt auch Momente, wo es nicht gut läuft. Auch ich hatte Pech.
Ich habe vergleichsweise spät mit dem Motorradrennsport angefangen. Ich glaube, dass ich elf war, als wir zur Dutch TT nach Assen fuhren und ich auf der Yamaha M1 von Valentino Rossi Platznehmen durfte. Ab diesem Zeitpunkt sagte ich zu meinem Vater, dass ich Rennen fahren will.
Unser Ziel ist, Weltmeister zu werden und ich denke über nichts anderes nach. Als ich 2014 die Ziellinie überfahren hatte und Supersport-Weltmeister wurde, wusste ich nicht, was da gerade passiert war. Es dauerte eine Weile, bis ich es verstand. Es ist etwas, dass du unbedingt willst und träumst. Es dann zu schaffen, ist unglaublich.
Mein Vater war früher selbst Rennfahrer. Ich hatte Glück, ihn zu haben. Er hat mich nie gezwungen, Rennen zu fahren. Er ließ mich entscheiden, wann ich anfangen wollte. Meine Eltern haben mich und auch meine Schwester unterstützt; selbst wenn mein Vater mit mir unterwegs war und sie zu Hause blieb. Ich hatte großes Glück einen Vater zu haben, der Erfahrung mit der Sponsorensuche und anderen Dingen hatte.
Ich würde nicht behaupten, dass ich eine reiche Familie hinter mir habe, nur hart arbeitende Menschen. Mein Vater hat eine Spedition und als ich mit dem Racing anfing, waren es schwierige Jahre mit der Firma.
Ich bin ziemlich ruhig, aber manchmal auch aggressiv und wütend; Ich denke, das habe ich von meiner Mutter, meiner indonesischen Seite. Das mit meinen indonesischen Wurzeln ist lustig, weil es viele Leute nicht wussten. Wenn man meine Mutter sieht, dann sehe ich ihr ähnlich. Es wurde publik, als ich auf Instagram ein Video über indonesisches Essen veröffentlicht habe, Danach erlebte man die Reichweite der sozialen Medien. Es gibt so viele Fans in Indonesien und ich hoffe wirklich, dass wir dort bald Rennen fahren werden.
In meinen ersten Rennen 2015 auf Phillip Island mit Troy Bayliss auf der Strecke zu sein, war großartig. Niemand fährt ein Motorrad so wie er. In Thailand hatte ich dann einen Kampf mit Troy! Es war, als wäre er ein Kind. Er kam ein paar Mal von der Strecke ab und fuhr durch die Wiese. Für ein paar Runden hatten wir aber den gleichen Speed und ich dachte: 'wie macht er das?' Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen.
Es war großartig, als ich 2018 in Donington Park gewann. Es war nichts Spezielles passiert, das hat es besonders gemacht. Das ganze Wochenende war verrückt, aber deshalb war es etwas Besonderes. Ich war das ganze Wochenende krank. Ich meine, im zweiten freien Training war ich sogar Letzter. Alle verbessern sich für das zweite Rennen und wir haben nichts am Motorrad geändert, aber wir haben nochmal gewonnen.
Zum Entspannen lege ich mich einfach auf die Couch und schaue nach draußen. Mir fällt es schwer, komplett abzuschalten. Irgendwo gibt es immer Motorräder oder jemand, der über Bikes spricht. Ich mache dann einfach etwas, was mir Spaß macht – zum Beispiel schlafen.
Du willst immer deinen Teamkollegen schlagen, gleichzeitig soll er aber auch stark sein. Nicky Hayden war ein besonderer Teamkollege. Es wirkte nie sonderlich schnell, bis es in der Superpole oder im Rennen darauf ankam. Es war schwer zu verstehen, aber er war immer ein guter Antrieb für mich. Alex Lowes ist immer schnell, mental war es aber anders, gegen Nicky zu fahren.