Leon Haslam (36): «Honda meine bisher beste Chance»
Leon Haslam und die neue Honda Fireblade
Bereits am 8. Oktober wurde Leon Haslam von Kawasaki verabschiedet. Als SPEEDWEEK.com dann in Katar enthüllte, dass der 36-Jährige mit Honda um den Platz neben Álvaro Bautista im neuen HRC-Werksteam verhandelt, wollten das dennoch viele nicht glauben.
Doch am Dienstagvormittag wurde es offiziell: Auf der Motorradmesse EICMA wurde der Brite als HRC-Pilot für die Superbike-WM 2020 bestätigt!
Weil Bautista noch bis Jahresende an Ducati gebunden ist, stand Haslam SPEEDWEEK.com Rede und Antwort.
Leon, endlich darfst du über deinen Deal mit Honda sprechen. Seit wann wart ihr im Gespräch?
Es gab viele Spekulationen um Honda und auch Bautista. Meine Situation war für 2020 nicht in Stein gemeißelt und so haben wir nach Suzuka angefangen, miteinander zu reden. Es war ein langer Prozess, am Ende sind wir zusammengekommen.
Ich freue mich sehr über die Möglichkeit mit dem HRC-Projekt. Es ist ein wahr gewordener Traum und ich kann es kaum erwarten, auf das Bike zu steigen. Für mich war der Gedanke aufregend, dass HRC in die Superbike-WM zurückkehrt. Lange Zeit war das Projekt ein großes Geheimnis.
Du warst viele Jahr erfolgreich mit Kawasaki verbunden, warum am Zenit deiner Karriere der Wechsel?
Wenn sich einem die Gelegenheit bietet, mit HRC ein neues Projekt zu starten, dann ist das wie ein Traum. Ich habe keine Fragen gestellt und wollte nur den Vertrag unterschreiben. Ich bin sehr aufgeregt.
Ich hatte auch die Möglichkeit, mit Kawasaki in der Superbike-WM zu bleiben. Dann haben sich aber ein paar Dinge geändert. Viele Fahrer haben die Seiten gewechselt, zum Beispiel Razgatlioglu und Lowes, dazu kommt Redding aus der BSB. So viele Änderungen habe ich vorher in keiner Serie erlebt. Es gab also einige Faktoren zu berücksichtigen und als Honda konkreter wurde, war das meine Priorität.
Es fällt auf, dass mit Bautista und dir zwei erfahrene Piloten von den beiden erfolgreichsten Herstellern von HRC verpflichtet wurden.
Ich denke die Erfahrungen, die Álvaro von Ducati und ich von Kawasaki mitbringen, war ein wichtiger Grund für Honda. Ich habe mit Álvaro gesprochen, er ist genau so aufgeregt wie ich.
Wann wirst du die neue Honda zum ersten Mal testen?
Ich warte noch auf Informationen von und auf Honda. Je früher umso besser.
Du wirst im nächsten Jahr 37 Jahre alt und wirst nicht mehr ewig Superbike-WM fahren. Was erwartest du von dem Wechsel zu Honda?
Ich denke Honda ist meine bisher beste Chance, um Superbike-Weltmeister zu werden. Für dieses Ziel fahre ich und jetzt steht ein großes Werk hinter mir. Das wird eine sehr spannende Zeit für mich.
Das Projekt, Team und Motorrad sind komplett neu. Mit der neuen Fireblade hat Honda einen fantastischen Job erledigt. Bis zum ersten Meeting der Superbike-WM 2020 sind es nur drei Monate, wir werden viel Arbeit erledigen müssen. Aber ich habe volles Vertrauen in Honda und HRC.
Honda und HRC sind nicht hierher gekommen, um Zweiter zu werden, das ist mal sicher. Natürlich ist es ein neues Motorrad und ein neues Team für die Meisterschaft, daher wird das Testen sehr wichtig sein. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir ab dem ersten Rennen angreifen können – und Phillip Island ist eine meiner Lieblingsstrecken.