Carlos Checa (47): «Honda wird eine Weile brauchen»
Carlos Checa und Alvaro Bautista
Als letzter Ducati-Weltmeister traute Carlos Checa seinem Landsmann Álvaro Bautista für die Superbike-WM 2019 zu, in seine Fußstapfen zu treten. Heute wissen wir: Er hat sich geirrt.
Seit 2011 warten Ducati und Spanien auf den nächsten Titelgewinn in der Superbike-WM. Als erster Spanier überhaupt gewann damals Carlos Checa in einer überragenden Saison den Titel, es war gleichzeitig der letzte Triumph von Ducati in der seriennahen Motorradweltmeisterschaft. Mit der neuen Panigale V4R schien Álvaro Bautista Saison 2019 die lange Durststrecke zu beenden. Am Ende hagelte es gegen Kawasaki-Star Jonathan Rea eine krachende Niederlage.
«Es war echt schade. Álvaro ist unglaublich stark in die Saison gestartet. Das Ducati-Paket hat mit ihm auf Anhieb gut funktioniert, aus verschiedenen Gründen hat er dann das Vertrauen verloren. Ich bin nicht nahe genug dran, um das genauer sagen zu können», sagte der 2013 zurückgetretene Spanier. «Das Level der Superbike-WM ist aber sehr hoch und Bautista hatte bei mehreren Meetings Probleme. So konnte er nicht mehr um den Titel kämpfen. Trotzdem hat er bewiesen, was für ein konkurrenzfähiger Pilot er ist.»
Mit dem Wechsel zu Honda überraschte Bautista Insider und Fans gleichermaßen. Am heutigen Dienstag wird die neue Fireblade auf der Mailänder Motorradmesse EICMA vorgestellt, mit der der japanische Gigant wieder auf die Siegerstraße zurückkehren will. Honda gewann die Superbike-WM zuletzt 2007 mit James Toseland.
«Wir werden sehen, was Álvaro mit seinem neuen Motorrad zeigen kann», meinte der 47-Jährige deutlich zurückhaltender. «Die Honda ist komplett neu, sicher werden sie eine gewisse Zeit benötigen, um es auf Augenhöhe der Gegner zu bringen – vor allem zu Jonathan Rea, dem stärksten Fahrer der Serie. Aber man muss generell abwarten. Yamaha wurde immer stärker, auch BMW wird dabei sein und Kawasaki bleibt die Referenz. Meiner Meinung wird die Meisterschaft im nächsten Jahr sehr ausgeglichen sein.»