Fahrer & neue Fireblade: Honda lüftet die Geheimnisse
Geballte Erfahrung: Alvaro Bautista (li.) und Leon Haslam
Obwohl sich die Honda-Manager bis zur Präsentation des neuen Werksteams und der neuen CBR1000RR Fireblade am 5. November offiziell in Schweigen hüllen, sickerten die letzten Monate zahlreiche Informationen durch, sodass wir inzwischen ein klares Bild von den Vorhaben des größten Motorrad-Herstellers haben.
Die jetzige Teamstruktur wird komplett umgekrempelt. Zukünftig wird das Honda-Werksteam von Barcelona aus operieren und an die Repsol-MotoGP-Mannschaft angegliedert, deren Teammanager Alberto Puig ist. Puigs Firma, die auch für den Honda Asia Talent Cup verantwortlich ist, wird sich um die Logistik und Werkstatt des Superbike-WM-Teams kümmern. Das diesjährige Werksteam von Midori Moriwaki wird zur Satelliten-Mannschaft.
Sollten sich die Pläne nicht in letzter Sekunde ändern, sehen wir 2020 im Werksteam den bereits bestätigten Alvaro Bautista sowie Leon Haslam.
Die beiden HRC-Piloten Takumi Takahashi und Ryuichi Kiyonari werden bei Moriwaki platziert, um so einen direkten japanischen Draht von der Rennstrecke ins Werk zu haben.
Unabhängig von den beiden HRC-Programmen macht Althea-Chef Genesio Bevilacqua mit seinem Ein-Mann-Team weiter und setzt aller Voraussicht nach erneut den 22-jährigen Alessandro Delbianco ein.
2020 stehen also fünf Honda-Piloten in der Startaufstellung – so viele wie seit 2009 nicht mehr.
Hondas Fahrerwahl für das Werksteam beweist viel Weitblick. Bautista kommt von Ducati, Haslam von Kawasaki – den beiden erfolgreichsten Herstellern in der Superbike-WM der letzten Jahre. Beide verfügen über einen riesigen Erfahrungsschatz und gelten als gute Entwickler.
Vizeweltmeister Bautista war dieses Jahr der Einzige, der Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) regelmäßig schlagen konnte. Der Spanier eroberte in seiner Rookie-Saison 16 Siege und 24 Podestplätze.
Haslam blieb mit sechs dritten Plätzen und WM-Rang 7 im Kawasaki-Werksteam zwar deutlich hinter den Erwartungen, der 36-jährige Engländer ist bei Honda aber hoch angesehen: Er gehörte 2013 und 2014 zum Siegerteam beim prestigeträchtigen Suzuka Eight Hours, dem wichtigsten Rennen des Jahres für die japanischen Hersteller. Außerdem pilotierte kein anderer im SBK-Fahrerlager Maschinen so vieler Hersteller wie Haslam: Er startete bereits für Aprilia, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Suzuki!