Superbike-WM: Toprak Razgatlioglu sieht schwarz

Chaz Davies: «Arrogant wäre noch nett ausgedrückt»

Von Ivo Schützbach
Der Rücktritt des dreifachen MotoGP-Weltmeisters Jorge Lorenzo hat auch im SBK-Fahrerlager für Aufsehen gesorgt. Der gleich alte Chaz Davies erinnert sich, wie sie sich in Spanien kennenlernten.

Jorge Lorenzo und Chaz Davies sind beide 32 Jahre alt, der Waliser ist zwei Monate älter. Während ihrer langen Karriere liefen sie sich mehrfach über den Weg. Während Lorenzo fünfmal Weltmeister wurde, dreimal in der Königsklasse MotoGP, wurde Davies 2011 Supersport-Champion und beendete die Superbike-WM dreimal als Vizeweltmeister.

«Seine Erfolge sprechen für sich, an seinem Tag war er ein unglaublicher Fahrer», urteilte Davies. «Zum ersten Mal fuhren wir 2000 in der Spanischen Meisterschaft gegeneinander. Damals verstand ich den ganzen Rummel nicht, der um ihn gemacht wurde. Ich sah nur diesen Jungen, der sehr arrogant war, um es nett auszudrücken. Er hatte einen Lkw für sich alleine und war bestens aufgestellt, in allen anderen Teams waren drei, vier oder fünf Fahrer. Damals war er zudem langsam.»

«Jorge hat eine sehr methodische Arbeitsweise, wenn er alles hinbekommt, ist er unfassbar gut», erzählte Davies weiter. «Über die Jahre hat er seinen Charakter geändert, heute ist er eine vollkommene Persönlichkeit. Es ist schade, dass ein großartiger Champion wie er so abtreten muss. Möglicherweise ist es der richtige Moment mit den Verletzungen, die er hatte. Er ist eine Sportlegende.»

Davies musste in seiner Karriere einige schwere Verletzungen wegstecken, er kann gut nachvollziehen, was in Lorenzo vorgeht: «Man gewöhnt sich an Verletzungen und lernt, mental damit umzugehen. Du findest einen Weg, Verletzungen im Kopf auszublenden. Ich habe 25 Jahre Übung darin, bei Jorge ist es gleich. Schwieriger als das ist, dass du auch zwischen den Rennen immer obenauf bist. Das wird mit dem Alter immer schwieriger, jeder geht aber anders damit um. Du kannst nicht mehr fünfmal die Woche Joggen gehen und Fahrrad fahren, ohne dich einmal zu dehnen. Du musst viel mehr auf dich achten. Und wenn du mal nicht in Topform bist, dann hast du das im Hinterkopf – unterbewusst ist es immer da. Wenn du dann noch ein Motorrad hast, dem du nicht traust, dann wird es noch zehnmal härter. Wenn du nicht mehr deinen natürlichen Stil fahren oder deine Stärken ausspielen kannst, dann wird es extrem hart.»

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