Rookie Garrett Gerloff: So tickt der US-Amerikaner
Garrett Gerloff ist ein Nomade
##Garrett Gerloff## ist ein interessanter Neuzugang in der Superbike-WM 2020. Der 24-Jährige passte sich bei den Wintertests in Aragón und Jerez schnell an und überraschte mit einer soliden Pace, obwohl sich die GRT Yamaha im Trimm der seriennahen Weltmeisterschaft stark von seiner R1 aus der amerikanischen Serie unterscheidet.
Abseits der Rennstrecke ist der Texaner typisch amerikanisch: Umgänglich, offen und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen.
Gerloff wurde in der Kleinstadt Katy geboren, einem Vorort der Millionenstadt Houston. Die Bevölkerung hat zu einem Viertel spanische bzw. lateinamerikanische Wurzeln. Die mexikanische Grenzstadt Laredo ist gut 500 km entfernt und der Einfluss mexikanischer Einwanderer ist in dieser Region groß. Für Gerloff war das kein Nachteil.
«Ich glaube was ich am meisten in Europa vermissen werde, ist das mexikanische Essen», sagte der US-Amerikaner hinsichtlich seines bevorstehenden Umzugs.«Man glaubt zwar, in Spanien ähnliches Essen zu finden, aber das stimmt einfach nicht. Was für einen Spanier bereits scharf ist, ist für mich eher lasch. Wenn ich also nach Spanien umgesiedelt bin, wird mir das mexikanische Essen sehr fehlen. Ich werde mir etwas in der Nähe von Barcelona suchen, weil das Wetter dort meistens schön ist und auch weil dort viele Rennfahrer ihr Domizil haben.»
Obwohl sein GRT-Team seinen Sitz in Italien hat, ist ein Wohnort in Spanien für Gerloff naheliegender.
«Ich hatte zuerst für ein Mädchen angefangen, spanisch zu lernen. Aber dann hat mir sogar Spaß gemacht und ich habe auch verstanden, dass mir spanisch in Zukunft hilfreich sein kann. Das ist jetzt drei Jahre her und ich bin froh, dass ich klug genug war, um eine zweite Sprache zu lernen», sagte der Single. «Es hängt von den Situationen ab, ob eine Freundin für einen Fahrer gut oder schlecht ist. Ich bin glücklich darüber, wie es gerade ist. Wenn in Zukunft ein Mädchen um die Ecke kommt und es passt, dann ist es perfekt. Im Moment konzentriere ich mich aber mehr auf Motorräder als auf alles andere.»
Ein paar Sätze italienisch hat sich Gerloff übrigens auch bereits eingeprägt.
Der Umzug nach Europa ist für Gerloff keine Überwindung.
«In den USA habe ich in 20 verschiedene Häuser gelebt – Umzüge und neue Wohnungen bin ich also gewohnt. Mein Vater arbeitete in der Automobilbranche, deshalb mussten wir so oft umziehen. Der Wechsel nach Europa hat für mich schon fast etwas normales», erklärte der Yamaha-Pilot. «Große Unterschiede sind Teil des Prozesses . Die Veränderung ist aufregend für mich. Ich habe bisher aber keine großen Probleme damit. Natürlich gibt es neue Dinge. Aber ich wollte hier sein, also ist es ok.»